Verkürzter Handel Wall Street leichter
03.07.2003, 19:22 UhrDie US-Aktienmärkte haben den verkürzten Handelstag mit negativen Vorzeichen beendet. Der Dow Jones verliert 0,79 Prozent auf 9.070,21 Punkte, der technologielastige Nasdaq-Index gibt 0,91 Prozent auf 1.663,45 Zähler ab. Die Handelswoche ist wegen des Unabhängigkeitstags am 4. Juli verkürzt. Die Sitzung am Donnerstag endete bereits um 19.00 Uhr MESZ. Am Freitag sind die US-Börsen geschlossen.
Nach den schlechter als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktdaten hatte die Wall Street schwächer eröffnet. Im Zuge der Bekanntgabe eines deutlich gestiegenen Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe konnten sich die Börsen dann jedoch ein wenig erholen.
Die Zahlen seien praktisch "durch die Bank" enttäuschend ausgefallen und sprächen gegen ein Anziehen der US-Wirtschaft, erklärte ein Händler zur Arbeitslosentwicklung. Es bleibe nun abzuwarten, wie sich derartige Zahlen auf die Konsumenten in den USA auswirkten. Die Arbeitslosenquote hat sich im Juni auf 6,4 Prozent erhöht und verzeichnet den höchsten Stand seit April 1994.
Der Einkaufsmanger-Index des Institute for Supply Management (ISM) für das Nicht-Verarbeitende Gewerbe im Juni stieg auf 60,6 von 54,5 Punkten im Mai. Dies ist der höchste Index-Stand seit September 2000. Die Prognose von Analysten lag bei 55,2.
Boeing-Anteilsscheine verlieren, nachdem für das zweite Quartal ein Rückgang der Absatzzahlen bei Zivilflugzeugen um 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 74 bekannt gegeben worden war. Da konnte auch die Bekräftigung des Vorhabens, das neue Passagierflugzeug 7E7 formell 2004 anbieten und 2008 in den Dienst stellen zu wollen, die Anleger nicht milde stimmen Die Aktie fällt um 0,63 Prozent auf 34,58 Dollar.
Der SAP-Konkurrent Siebel Systems hatte vor Handelsstart seine Prognosen für das zweite Quartal 2003 wegen anhaltender Zurückhaltung der Käufer gesenkt. Die Aktie zeigt sich von den schlechten Nachrichten beflügelt und legt 2,75 Prozent auf 9,72 Dollar zu.
Der in den größten US-Bilanzbetrugsskandal verwickelte Telefonkonzern WorldCom muss Entschädigungen in Millionenhöhe zahlen. Der Betrag in Höhe von 750 Mio. Dollar (652 Mio. Euro) liegt über der von der US-Aufsichtsbehörde SEC geforderte Summe von 500 Mio. Dollar hinaus. Die zusätzliche Entschädigung werde es den Betrugsopfern ermöglichen, nach Ende des Insolvenzverfahrens an potenziellen Wertsteigerungen der WorldCom-Aktie teilzuhaben, hieß es. WoldCom-Anteilsscheine notierten unverändert bei 47 Dollar.
Das wegen eines Insiderhandel-Skandals in die Schlagzeilen geratene US-Biotechnologieunternehmen ImClone hat den Nettoverlust im zweiten Quartal von 30,1 Mio. Dollar im Vorjahreszeitraum auf 34,8 Mio. ausgeweitet. Begründet wurde dies mit gestiegenen Forschungs- und Entwicklungskosten. ImClone-Aktien legen 2,72 Prozent auf 32,86 Dollar zu.
Knight Trading gehörte mit einem Kurssprung um 27,44 Prozent auf 8,50 Dollar zu den größten Gewinnern. Das Unternehmen hatte zuvor die Prognose für das zweite Quartal angehoben. Statt zehn Cent pro Aktie wird nun mit 15 Cent gerechnet.
Quelle: ntv.de