Impulse fehlen Wall Street macht Pause
11.02.2013, 22:30 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Sechs Mal in Folge mit Wochengewinnen: Die Wall Street ist mehr als nur gut ins neue Jahr gestartet. Zu Beginn dieser Woche ist der Handel in New York lahm. Die Kurse geben leicht nach.
Die Wall Street hat nach den jüngsten deutlichen Gewinnen zu Wochenbeginn eine kleine Auszeit genommen. Doch die Zuversicht, dass die Kurse weiter zulegen ist ungebrochen. Am vergangenen Freitag stieg der marktbreite S&P-500 auf Wochensicht das sechste Mal in Folge - die längste Gewinnstrecke seit August 2012. Zugleich kletterte der Leitindex auf das höchste Niveau seit November 2007. "Der Markt brauchte nach dieser langen Aufwärtsstrecke einfach mal eine Pause", sagte Analyst Paul Nolte von Dearborn Partners.
Zudem fehlten dem Markt die Impulse. Die Agenda der Konjunkturdaten war leergefegt und auch die US-Berichtssaison machte Pause. Für etwas Unsicherheit sorgte das Finanzminister-Treffen der Eurogruppe in Brüssel, das allerdings ohne Ergebnisse zu Ende ging. Die Länder des Euroraums streben nach den Worten von Eurogruppenleiter Dijsselbloem ein "volles" Hilfspaket für Zypern an. "Die Anleger stellen sich vermehrt die Frage, ob und wann die europäische Schuldenkrise endlich ausgestanden ist - auf die ein oder andere Weise. Selbst wenn es zu einer dauerhaften Stabilisierung kommt, bleibt die Frage, woher das Wachstum kommen soll", so Stratege Mike Shea von Direct Access Partners.
Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 0,2 Prozent auf 13.971 Punkte. Der S&P-500 gab um 0,1 Prozent auf 1.517 Punkte nach, der Nasdaq-Composite verzeichnete einen Abschlag von 0,1 Prozent auf 3.192 Punkte.
Bei ausgewählten Einzelwerten gab es aber dennoch stärkere Kursbewegungen. So brachen die US-Titel von Novo Nordisk um rund elf Prozent ein. Die US-Gesundheitsbehörde FDA verlangt von dem Pharmakonzern mehr Datenmaterial, um über die Zulassung eines Insulin-Präparats entscheiden zu können.
Die Papiere von Google fielen um 0,4 Prozent zurück. Ein geplanter Aktienverkauf von Chairman Eric Schmidt im Volumen von 2,5 Milliarden Dollar sorgte bei den Anlegern für Verdruss. Der Spitzenmanager will seine Beteiligung am Suchmaschinenbetreiber um über 40 Prozent reduzieren.
Positive Vorzeichen gab es bei der Apple-Aktie, die 1 Prozent gewann. Der Konzern testet eine Uhr mit Funktionen aus der Smartphone-Familie, wie das Wall Street Journal berichtete. Damit legten die Apple-Papiere bereits den dritten Handelstag in Folge zu - dies war ihnen zuletzt Ende November gelungen. AOL-Titel zogen um über sieben Prozent an, nachdem RBC Capital Markets die Titel hochgestuft hatte. Dagegen lastete eine Abstufung durch die Citigroup auf den Papieren des Handelshauses Charles Schwab, die Titel gaben um 0,9 Prozent nach.
Der Zusammenschluss des American-Airlines-Mutterkonzerns AMR mit US Airways zur größten Fluggesellschaft der Welt rückt offenbar immer näher. Die Boards beider Konzerne werden am Mittwoch zusammenkommen, um über die Fusion zu beraten, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Ein entsprechender Deal könnte dann noch am Mittwoch oder am Donnerstag verkündet werden. Die Aktien der beteiligten Unternehmen reagierten mit Kursabschlägen. Die Titel von US Airways fielen um zwei Prozent und die Papiere von AMR um 0,7 Prozent.
Quelle: ntv.de, DJ