Marktberichte

Nach glänzenden Quartal Wall Street mit Minuszeichen

Hoch und runter: Wall Street kann sich nicht entscheiden.

Hoch und runter: Wall Street kann sich nicht entscheiden.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Nach dem besten dritten Quartal seit 2010 verabschiedet sich die Wall Street mit Gewinnmitnahmen im Minus vom September. Der Blick richtet sich erneut nach Europa, das Ergebnis des spanischen Bankenstresstests sorgt für Erleichterung.

Die US-Börsen haben am letzten Tag eines von satten Gewinnen geprägten Quartals Verluste eingefahren. Die Anleger blickten am Freitag auf Spanien, wo die Ergebnisse der Banken-Stresstests im Rahmen der Erwartungen lagen: Fast 60 Mrd. Euro bräuchten die angeschlagenen Institute des Euro-Landes, um einen deutlichen Rückgang der heimischen Wirtschaftsleistung unbeschadet zu überstehen. Spanien selbst rechnet mit einem Bedarf von etwa 40 Mrd. Euro. Trotz der Erleichterung, dass die Institute nicht noch mehr Kapital benötigen, hielt Spanien die Investoren weiter in Atem: Noch am Freitag nach Börsenschluss wurde die Entscheidung der Ratingagentur Moody's zur Kreditwürdigkeit des angeschlagenen Euro-Landes erwartet.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte pendelte im Verlauf zwischen einem Hoch von 13.487 und einem Tief von 13.367 Zählern. Er ging 0,4 Prozent im Minus bei 13.437 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P-500 schloss mit 1440 Zählern 0,5 Prozent im Minus. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verabschiedete sich 0,7 Prozent leichter auf einem Stand von 3116 Stellen ins Wochenende. In Frankfurt ging der Dax am Freitag ein Prozent leichter bei 7216 Punkten.

Auf Wochensicht verbuchte der Dow Jones einen Verlust von 1,1 Prozent, der S&P von 1,3 und die Nasdaq von zwei Prozent. Im Quartal brachte es der Dow dagegen auf ein Plus von 4,3 Prozent, der S&P von 5,8 und die Nasdaq sogar von 6,2 Prozent.

Von ihren Tagestiefs rappelten sich die New Yorker Börsenbarometer am Freitag wieder hoch, als sich Erleichterung über das Ergebnis der Stresstests spanischer Banken breitmachte. "Immer wieder Europa, jeden Tag war es für Monate Thema an den Märkten", sagte Hugh Anderson von HighTower Advisors. Doch die Gewinne der Aktienmärkte im zu Ende gegangenen Quartal seien vor allem durch die Aussicht auf Konjunkturspritzen der EZB und der Fed ausgelöst worden. "Und nun kommen doch mal wieder die Fundamentaldaten durch und werfen den Markt zurück."

Im Blick hatte Anderson die jüngsten Wirtschaftsdaten aus der Heimat, die am Freitag enttäuschend ausfielen. Doch auch Gewinnmitnahmen belasteten zum Wochen- und Quartalsende die Indizes. Bei den Einzelwerten standen Nike und Research in Motion (RIM) im Fokus. Der Adidas-Rivale Nike verbuchte im Quartal zwar ein Umsatzplus von zehn Prozent, der Gewinn reduzierte sich allerdings um zwölf Prozent. Vor allem der Rückgang der Bestellungen in China machte Nike zu schaffen. Die Aktie verlor 1,1 Prozent.

Die in New York gelisteten Titel des BlackBerry-Herstellers RIM kletterten zeitweise 12,6 Prozent in die Höhe und schlossen fünf Prozent im Plus. Der Konzern hatte für das abgelaufene Quartal ein überraschend starkes Finanzpolster ausgewiesen, das ihm beim Start neuer Smartphones behilflich sein dürfte.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 830 Millionen Aktien den Besitzer. 1167 Werte legten zu, 1808 gaben nach und 123 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,9 Milliarden Aktien 859 Titel im Plus, 1610 im Minus und 129 unverändert.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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