Marktberichte

Kampf um 8.000 Punkte Wall Street müht sich

An den amerikanischen Aktienmärkten liefern sich Bullen und Bären ein Tauziehen um die magische Marke von 8.000 Punkten für den Dow-Jones-Index. Die wurde seit Oktober schon mehrfach getestet und dominierte in der zu Ende gehenden Woche jeden einzelnen Handelstag. Am Freitag hielt die Marke trotz eines zeitweise sehr schwachen Handels.

Der Dow-Jones-Index verlor 47 Zähler oder 0,6 Prozent auf 8.75 Punkte, während der breite Markt mit einem Plus von 0,2 Zählern nahezu unverändert bei 827 Punkten schloss. Die Hightech-orientierte Nasdaq verbesserte sich um 12 Zähler oder 0,8 Prozent auf 1.77 Punkte. Auf Wochensicht haben die amerikanischen Indizes im Schnitt mehr als zwei Prozent eingebüßt.

Dass die Bilanz nicht viel schlechter ausfällt, hat der Markt wohl Anlegern zu verdanken, die am Freitag ihre Leerverkäufe im Finanzsektor eindeckten und damit die Bank-Aktien ins Plus trieben. Zahlreiche Papiere der Branche, darunter etwa Bank of America, haben sich in den letzten Tagen im Wert halbiert, vor dem Wochenende stiegen nun einige Zocker aus.

Größter Verlierer im Dow-Jones-Index war die Aktie von General Motors mit einem Abschlag von mehr als zehn Prozent. Der Industrie-Multi hat im vierten Quartal zwar die Erwartungen der Analysten getroffen, blickt aber auf einen Gewinneinbruch um 45 Prozent. Bei der Finanzsparte GE Capital ist der Gewinn sogar um fast 70 Prozent gefallen. Zudem profitiert man von einer Steuergutschrift, ohne die die Bilanz deutlich schwächer ausgefallen wäre.

Während GE-Anleger vor allem auf den Finanzarm des Unternehmens achteten, rückte auch das Papier von Capital One in den Mittelpunkt. Der Kreditkartenriese bracht um 12 Prozent ein, nachdem er für das vierte Quartal einen Verlust von 1,4 Mrd. Dollar ausweisen musste. Standard & Poors nennt den Ausblick für das Unternehmen „negativ“, was Anleger zu Verkäufen bewegt.

Auch sonst gab es rote Pfeile allerorten: Der Kopierer- und Druckerhersteller Xerox berichtet über einen Gewinneinbruch von 382 Mio. Dollar auf nur noch eine Mio. Dollar, während der Profit beim legendären Motorradbauer Harley-Davidson um 58 Prozent gefallen ist. Das Unternehmen wird 1.100 Jobs abbauen. Beide Aktien gaben um mehr als sieben Prozent nach.

Einen Gewinner gab es hingegen im Hightech-Sektor: Der Suchmaschinenbetreiber Google hatte bereits am Vorabend Quartalszahlen über den Erwartungen der Analysten vorgelegt. Die Analysten waren nicht begeistert: Das Umsatzwachstum ist so gering wie nie zuvor, und der Gewinn ist deutlich eingebrochen. Entsprechend ging es für die Aktie zunächst nach unten – am Ende stand aber ein Plus von soliden sechs Prozent.

Abgesehen von Quartalszahlen war eine Übernahme im Pharma-Sektor von Interesse: Der Dow-notierte Branchenriese Pfizer soll bis zu 60 Mrd. Dollar für den Konkurrenten Wyeth ausgeben wollen. Dessen Aktie klettert im frühen Handel um 13 Prozent, Pfizer schloss mit einem Plus von 1,3 Prozent.

Aufwärts ging es auch für einige Rohstoffe. Der Ölpreis kletterte nach einem schwachen Start um sechs Prozent auf mehr als 45 Dollar. Insider glauben, dass auch hier Leerverkäufe eingedeckt wurden. Die Feinunze Gold verteuerte sich auf zeitweise mehr als 900 Dollar, den höchsten Stand seit einem Vierteljahr. Offensichtlich suchen Anleger in anhaltend unsicheren Börsenzeiten einen sicheren Hafen.

Quelle: ntv.de

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