Marktberichte

Lustlos ins Wochenende Wall Street ohne Trend

Die amerikanischen Börsen haben zum Wochenende gemischt geschlossen. Gewinnmitnahmen haben der Rallye vom Morgen den Atem genommen. Die Indizes waren nach guten Arbeitsmarktdaten und einer Liquiditätsspritze der Fed gestiegen. Außerdem befinden sich Yahoo und Microsoft in Übernahmeverhandlungen.

Der Dow-Jones-Index konnte kurzzeitig sogar die gesamten Jahresverluste gutmachen, schloss zu Handelsschluss aber lediglich mit einem Plus von 48 Zählern oder 0,4 Prozent bei 13.058 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um fünf Zähler oder 0,3 Prozent auf 1414 Punkte. Die Hightech-orientierte Nasdaq fiel allerdings um vier Zähler oder 0,2 Prozent auf 2477 Punkte.

Auf Wochensicht legte der Dow um 1,3 Prozent zu, die Nasdaq kletterte sogar um gut zwei Prozent.

Am Ende einer starken Woche mit klaren Gewinnen nach der Zinssenkung der Fed und nach guten Zahlen vom Arbeitsmarkt nahmen die Anleger am Freitag einen Teil ihrer Gewinne mit und waren nicht bereit, die Positionen übers Wochenende zu halten. Dies war bereits in den vergangenen Wochen am Freitagnachmittag häufig zu beobachten. Dieses Mal lag es auch an der Unsicherheit über die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung und einem eventuellen Eingreifen der Fed.

Dabei hatten die Zahlen vom Arbeitsmarkt zunächst für eine Fortsetzung der Rallye vom Donnerstag gesprochen. Entgegen der Erwartungen von 75.000 weniger Stellen gingen im April lediglich 20.000 Arbeitsplätze verloren. Die Arbeitslosenquote fiel von 5,1 auf 5,0 Prozent. Vor diesem Hintergrund gehen viele Beobachter von einem leichten Wachstum im April aus. Neue Hoffnung keimte auf, die Krise könnte bald überwunden sein.

Auch die Fed sorgte für Auftrieb, da sie den Betrag der Term Auction Facilities von 50 Mrd. auf 75 Mrd. Dollar erhöhte und dadurch mehr Liquidität in die Märkte bringen wird. Zusätzlich werden der EZB und der Schweizer Notenbank höhere Dollarbeträge zur Verfügung gestellt.

Auch die Fabrikbestellungen sprechen für einen Aufwärtstrend der Wirtschaft, denn sie stiegen im März um 1,4 Prozent, deutlich stärker als erwartet. Dabei was besonders die Nachfrage nach Computern und Maschinen gestiegen.

Der Ölpreis bremste dann allerdings die Rallye, da der erhoffte Trend weg von den Rohstoffen und zurück in die Technologie- und Finanzwerte nicht stattzufinden schien. Denn obwohl der Dollar weiterhin gegenüber dem Euro und Yen zulegen konnte, kostete ein Fass Rohöl bei Handelsschluss 116,32 Dollar.

Auf Unternehmensseite standen einmal mehr Yahoo und Microsoft im Mittelpunkt. Nachdem sich Anfang der Woche ein feindlicher Übernahmeversuch abzuzeichnen begann, haben die beiden Unternehmen jetzt nach bislang unbestätigten Informationen neue Verhandlungen aufgenommen. Wie die "New York Times" berichtete, habe Microsoft das Angebot von 31 Dollar pro Yahoo-Aktie um mehrere Dollar erhöht. Das Wall-Street-Jounal warnte allerdings vor zu viel Optimismus, man rede zwar miteinander, eine Einigung sei aber noch nicht in Sicht. Die Aktien von Yahoo stiegen aber schon einmal um fast sieben Prozent.

Allerdings wogen die Zahlen vom Server- und Softwarekonzern Sun Microsystems schwer auf den Technologiewerten. Im ersten Quartal machte das Unternehmen überraschend einen Verlust von 34 Mio. Dollar. Experten hatten mit einem Gewinn gerechnet. Auch die Aussichten sind schwach, man rechnet bestenfalls mit einem Ergebnis wie im Vorjahr. Die Papiere verloren deshalb um 23 Prozent.

Der Ölkonzern Chevron sah seinen Gewinn im ersten Quartal um zehn Prozent auf 5,17 Mrd. Dollar steigen. Dies lag daran, dass der höhere Rohölpreis die geringeren Margen bei Benzin und Heizöl ausgeglichen hatte. Die Preise von raffinierten Produkten waren nicht so stark angestiegen wie der Preis für Rohöl. Die Erwartungen wurden aber geschlagen, dadurch legte die Aktie um 0,4 Prozent zu.

Quelle: ntv.de

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