Marktberichte

Banken schmieren ab Wall Street rettet kleines Plus

Nach einer vierwöchigen Verlustserie verbuchen die US-Börsen zum Auftakt der neuen Handelswoche wieder Gewinne. Verglichen mit der starken Handelseröffnung bleiben unter dem Strich jedoch nur kleine Zuwächse übrig. Vor allem starke Kursverluste bei Finanztiteln drückten auf die Stimmung.

(Foto: AP)

Die US-Aktienmärkte haben am Montag einen Großteil ihrer Anfangsgewinne wieder abgegeben. Nach den heftigen Verlusten der vier vorigen Handelstage habe der Markt das Vertrauen der Anleger noch nicht wieder vollständig zurückgewonnen, sagen Händler. Die Furcht vor einem erneuten Abrutschen der US-Wirtschaft in die Rezession hatte die Anleger in den vergangenen Wochen in Scharen aus Aktien vertrieben.     

Dow Jones
Dow Jones 46.545,97

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging mit einem Aufschlag von 0,3 Prozent auf 10.854,65 Punkte aus dem Handel. Zwischenzeitlich hatte sich der Index bis auf 11.020 Punkte vorgearbeitet. Der breiter gefasste S&P-500 ging quasi unverändert bei 1123,82 Zählern aus dem Handel. Der Composite-Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,2 Prozent auf 2345,38 Punkte.

Für steigende Kurse hatte am Morgen die Hoffnung auf eine neue Geldspritze der US-Notenbank Fed zur Bewältigung der Konjunkturflaute gesorgt. Als Stichtag für diese gute Nachricht galt am Markt die Rede von US-Notenbank-Präsident Ben Bernanke beim jährlichen Treffen der Federal Reserve in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming am Freitag. Das würde dem Markt zumindest die Sicherheit geben, dass etwas getan werde, sagte Analyst Tim Speiss von EisnerAmper. Die zuletzt extremen Schwankungen an den Börsen dürften dann zurückgehen. Der S&P hat im August bisher 13 Prozent an Wert eingebüßt. "Vielleicht waren die Verluste übertrieben", sagte Speiss. Viele Firmen hätten gute Bilanzen vorgelegt, deshalb gebe es die Chance, dass man jetzt in manche Aktien zurückkehre.

Gegenbewegung bei HP

Auf Erholungskurs gingen die Titel von Hewlett-Packard, die am Freitag aus Zweifel an den radikalen Umbauplänen des Computerkonzerns zeitweise um 23 Prozent eingebrochen waren. Am Montag schlossen die Papiere 3,6 Prozent fester. Gesucht waren darüber hinaus defensive Werte wie Procter & Gamble (+1,2 Prozent) und AT&T (+1,6 Prozent).

Gefragt waren auch die Anteilsscheine von Lowe's mit einem Plus von 1,1 Prozent. Die drittgrößte US-Baumarktkette teilte mit, fünf Mrd. Dollar für Aktienrückkäufe in dennächsten zwei bis drei Jahren zurückzulegen. Für Anleger ist diese Art der Kurspflege eine gute Nachricht.

Auf den Einkaufslisten der Börsianer standen zudem die Dividendenpapiere von 99-Cents Only Stores. Das Papier des Discounters sprang 8,5 Prozent in die Höhe. In einem Medienbericht hatte es zuvor geheißen, die US-Beteiligungsgesellschaft Apollo Global Management habe ein Gebot für die Kette vorgelegt.

Bankenaktien schwach

Unter Druck gerieten erneut die Anteilsscheine von Banken. Die Aktien der Bank of America brachen bis Handelsschluss um 7,9 Prozent ein. Der US-Branchenführer will 3500 Stellen allein im laufenden Quartal abbauen. Das Geldhaus steht unter großem Druck, sein Kapitalpolster aufzubessern. Die Bank hat im Bereich Verbraucher-Hypotheken in den vergangenen vier Quartalen mehr als 22 Milliarden Dollar verloren.

Für einen Kursrutsch von 4,7 Prozent in letzter Minute sorgten neue Nachrichten bei Goldman Sachs.Für Sorgen bei den Anlegern sorgte die Meldung, dass Bankchef Lloyd Blankfein mit Reid Weingarten einen renommierten Strafverteidiger engagiert hat. Weingarten hatte etwa bereits führende Köpfe der skandalumwitterten Unternehmen Worldcom oder Enron vertreten. Das sorgte am Markt für die Angst vor einer harten juristischen Auseinandersetzung.

Quelle: ntv.de, nne/DJ/rts

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