Marktberichte

Arbeitsmarkt stimmt froh Wall Street richtungslos

Die amerikanischen Börsen schlossen zum Wochenschluss gemischt, nachdem sie sich schon den ganzen Tag mit der Richtungssuche schwer getan hatten. Der Arbeitsmarkt deutet weiter auf eine Zinssenkung in der nächsten Woche, das sorgte für Optimismus und gleichzeitig für Gewinnmitnahmen – die Indizes fanden sich auf einer Berg- und Talfahrt.

Der Dow-Jones-Index konnte 6 Zähler oder 0,04 Prozent zulegen und schloss mit 13 625 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 3 Zähler oder 0,2 Prozent zu auf 1504 Punkte.

Die Hightech-orientierte Nasdaq schloss im Minus mit 3 Zählern oder 0,1 Prozent bei 2706 Punkten.

Im November wurden auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt 94.000 neue Stellen geschaffen, etwas mehr als erwartet. Für die vergangenen beiden Monate wurden die Zahlen um 48 000 nach unten korrigiert. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4,7 Prozent. Die meisten Einstellungen gab es im Dienstleistungssektor, dem Einzelhandel und der Tourismusbranche. Im produzierenden Gewerbe und am Bau wurden Stellen abgebaut.

Die Stundenlöhne sind überraschend um 0,5 Prozent gestiegen, und damit deutlicher als erwartet. Anleger ließen sich aber angesichts starker Produktionszahlen vor einigen Tagen nicht verunsichern.

Analysten zeigten sich mit den Zahlen insgesamt zufrieden. Die Wirtschaft in den USA scheint um eine Rezession herumzukommen, das Wachstum verlangsamt sich aber. Außerdem bleibt Grund zur Hoffnung bestehen, dass die Notenbank kommende Woche die Zinsen senken wird. Diese Zinssenkung ist mittlerweile im Markt schon fest eingepreist, nur über die Höhe – 25 oder 50 Basispunkte – ist man sich nicht einig.

Unterdessen ist das Verbrauchervertrauen im Dezember weiter gesunken. Mit 74,5 Punkten ist es jetzt so niedrig wie seit 15 Jahren nicht mehr. Damals befanden sich die USA gerade auf dem Weg aus einer Rezession.

Das schwache Verbrauchervertrauen ist unter anderem eine Reaktion auf die hohen Energiepreise. Doch die gaben vor dem Wochenende etwas nach: Der Ölpreis fiel um 2 Prozent und schloss bei 88,28 Dollar pro Fass.

Verlierer im Dow war American Express mit einem Minus von 4,7 Prozent. Die Analysten von Merrill Lynch stufen das Finanzinstitut zusammen mit Discover Financial Services und Capital One auf "Verkaufen" ab. Capital One wird zusätzlich noch von den Analysten von Morgan Stanley abgestuft. Weitere Schwierigkeiten im Verbraucherkreditbereich werden den Kernbereichen der Unternehmen schaden und langfristig die Aktienkurse sinken lassen, so die Analysten.

Auf Unternehmensseite verlor der PDA-Hersteller Palm 12,6 Prozent, nachdem das Unternehmen eine Umsatz- und Gewinnwarnung für das laufende Quartal herausgegeben hat und sich auf einen Nettoverlust einstellt. Schuld daran seien Lieferverzögerungen bei einem neuen Produkt.

Die beiden Kinobetreiber Imax und AMC einigen sich auf eine Zusammenarbeit, bei der bis zu 100 Lichtspielhäuser renoviert und umgebaut werden sollen. Den Anlegern von IMAX gefiel das, und die Aktie gewann knappe 60 Prozent.

Macrovision, ein Kontent-Provider und Medienkonzern, kauft für 2,8 Milliarden Dollar den Unterhaltungskonzern Gemstar-TV Guide, der ein digitales Fernsehprogramm verbreitet. Das entspricht einer Prämie von fast 30 Prozent auf den Durchschnittskurs der letzten zehn Tage. Da der Kauf aber zum Teil durch Schulden finanziert werden soll, sind die Anleger wenig begeistert, die Aktien beider Unternehmen stürzen ab.

Quelle: ntv.de

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