Marktberichte

Zick-Zack-Handel Wall Street sackt ab

Obwohl der Ölpreis deutlich nachgegeben hatte, konnten die Indizes davon nicht profitieren. Denn dadurch sanken die Aktien der Energiekonzerne. Die Finanzbranche drückte mit Fannie Mae und Freddie Mac ebenfalls stark ins Minus. Erst Schnäppchenjäger sorgten spät für etwas Erleichterung.

Der Dow-Jones-Index sank um 60 Zähler oder 0,5 Prozent auf 11.229 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index sackte um elf Zähler oder 0,8 Prozent auf 1.252 Punkte ab. Die hightech-orientierte Nasdaq schloss mit einem Minus von zwei Zählern oder 0,1 Prozent auf 2243 Punkte.

Der Preis für ein Fass Rohöl sank um knapp vier Dollar auf 141,37 Dollar pro Fass, was den Märkten ursprünglich geholfen hatte. Doch als der Preis kurz unter 140 Dollar fiel, drehte sich der Wind. Denn es drehten auch die Kurse der Energiekonzerne, die bisher stets Stützen der Indizes gewesen waren. Exxon Mobil gab um 1,5 Prozent nach, während Chevron um 1,8 Prozent sank.

Der Finanzsektor zog die Märkte dann steil nach unten. Vor der Ertragssaison machten sich Sorgen breit, dass die Banken von einer neuen Runde an Hypothekenbedingten Abschreibungen und Verlusten betroffen sein könnten.

Zusätzlich sieht die Kapitalsituation der Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac weiter sehr schlecht aus. Aufgrund des schlechten Immobilienmarkts sind aber auch die Geschäftsaussichten für die beiden Unternehmen alles andere als rosig. Aufgrund von möglichen Änderungen im Finanzrecht könnten sie laut Lehman daher gezwungen sein, bald 30 bis 40 Mrd. Dollar an frischem Kapital aufnehmen zu müssen. Die Aktie von Freddie Mac stürzte daraufhin um 18 Prozent ab, die von Fannie Mae um 17 Prozent.

Die Investmentbank Merrill Lynch steht kurz vor einer Entscheidung darüber, ob man seine Anteile an dem Fondmanager BlackRock verkaufen wolle. Auch die Papiere von Bloomberg, die im Besitz der Bank sind, könnten bald zum Verkauf stehen. Die Aktie fiel aber aufgrund der allgemeinen Stimmung um 2,5 Prozent.

General Electric hat am Wochenende seine Nachrichteneinheit verstärkt und zusammen mit den Private-Equity-Firmen Blackstone und Bain Capital den TV-Sender Weather Channel gekauft. Der bisherige Besitzer Landmark erhält dafür geschätzte 3,5 Mrd. Dollar, doch Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben. Die Aktie von GE stieg um 0,7 Prozent.

Bei den Technologiewerten gehen die Spekulationen über eine mögliche Übernahme Yahoos durch Microsoft weiter. Der Softwarekonzern sei bereit, sofort wieder mit Yahoo zu verhandeln, wenn der Vorstand bei der Hauptversammlung am 1. August ausgetauscht würde, heißt es von Yahoos Aktionär Carl Icahn. Die Papiere von Yahoo legten daraufhin um 12 Prozent zu, während die von Microsoft um 0,2 Prozent stiegen.

Auch der Computerhersteller Apple konnte dem Abwärtstrend widerstehen, da am Freitag die ersten iPhones der zweiten Generation in die Läden kommen werden. Dies ließ die Aktie um drei Prozent steigen.

Der deutsche Pharmakonzern Fresenius hat den amerikanischen Pharmaproduzenten APP Pharmaceuticals für 3,7 Mrd. Dollar gekauft, um Zugang zum amerikanischen Gesundheitsmarkt zu erhalten. Die Papiere von APP Pharaceuticals schossen um knapp 30 Prozent nach oben.

Im Übernahmekampf um Anheuser-Busch will InBev den Vorstand des amerikanischen Brauers austauschen. Einer der von InBev favorisierten Kandidaten ist Adolphus Busch IV, der Onkel des derzeitigen CEO August Bush IV.

Quelle: ntv.de

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