Marktberichte

Enttäuschung über EZB, Vorfreude auf US-Daten Wall Street schließt auf Tageshochs

(Foto: REUTERS)

Der Dow knackt erneut die 15.000er Marke. Dennoch bleibt die Unsicherheit der US-Anleger zum weiteren Vorgehen der Fed spürbar. Die Frage, wann die US-Notenbank mit dem Ausstieg aus ihrer ultralockeren Geldpolitik beginnt, sorgt für Nervosität am Markt. Am Ende dominieren aber die positiven Vorzeichen.

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Im Vorfeld der Veröffentlichung der wichtigen US-Arbeitsmarktdaten hat sich die Wall Street am Donnerstag noch einmal von ihrer volatilen Seite gezeigt. Nach einem mehrfachen Wechsel der Vorzeichen sorgte eine Schlussrally dann für Kursgewinne. Die Indizes schlossen dabei auf ihren Tageshochs. Die Spannung vor den Daten war groß und die Investoren hielten sich überwiegend zurück. Denn der Markt erhofft sich Klarheit in Bezug auf das weitere Vorgehen der US-Notenbank. Diese hat ihre Geldpolitik eng an die Entwicklung des US-Arbeitsmarktes geknüpft.

Dieser erholt sich zwar, aber noch nicht zur Zufriedenheit der Währungshüter um Fed-Chairman Ben Bernanke. Die Fed will ihre lockere Geldpolitik erst dann aufgeben, wenn die Arbeitslosenquote unter 6,5 Prozent fällt. Doch das dürfte noch länger dauern. Volkswirte schätzen, dass die Quote im Mai unverändert bei 7,5 Prozent lag.

Die jüngsten Daten schienen eher pessimistische Erwartungen zu rechtfertigen. In der letzten Maiwoche beantragten zwar weniger Amerikaner erstmals Arbeitslosenhilfe, der Rückgang fiel aber etwas geringer aus als erwartet. Gleichzeitig wurde die Zahl aus der Vorwoche nach oben revidiert. Und bereits am Mittwoch meldete der private Dienstleister ADP einen geringeren Beschäftigungsaufbau in der Privatwirtschaft als prognostiziert. Auch beim ISM-Index für den Dienstleistungssektor enttäuschte die Beschäftigungskomponente.

Zuletzt mehrten sich allerdings innerhalb der Notenbank trotz des eher verhaltenen Beschäftigungsaufbaus die Stimmen, die für eine Reduzierung des Anleihekaufprogramms in einigen Monaten plädieren, falls sich die Konjunktur in den USA weiter erholt. Das hatte verstärkte Befürchtungen geweckt, dass die Zeit des billigen Geldes bald vorbei sein könnte - der Treibstoff für die jüngste starke Aufwärtsbewegung der Börsen.

Hauptsache fester

Der Dow-Jones-Index gewann 0,5 Prozent auf 15.041 Punkte. Der S&P-500 verzeichnete einen Aufschlag von 0,8 Prozent auf 1623 Punkte, der Nasdaq-Composite stieg um 0,7 Prozent auf 3424 Punkte. In Frankfurt hatte der Dax gut 1 Prozent schwächer bei 8099 Punkten geschlossen.

 

Am Aktienmarkt brach der Kurs von VeriFone Systems um knapp 21 Prozent ein. Der Anbieter von Kartenzahlsystemen hat einen pessimistischen Ausblick auf das laufende Quartal gegeben.

Die Aktien von Novavax verbesserten sich um 2,6 Prozent. Das Unternehmen hat einen Impfstoff entwickelt, der möglicherweise gegen das Coronavirus eingesetzt werden könnte, das in jüngster Zeit im Nahen Osten aufgetreten ist.

Für die Oracle-Aktie ging es nach einem negativen Analysten-Kommentar um 2,3 Prozent nach unten. Berenberg hat die Titel gleich um zwei Stufen auf "Sell" von "Buy" abgestuft. Im Dow-Jones-Index war die Verizon-Aktie mit einem Plus von 3,5 Prozent stärkster Wert.

Aktien von Sodastream stiegen um mehr als 5 Prozent. Eine Finanzzeitung hatte berichtet, PepsiCo sei in Gesprächen über den Kauf des Anbieters von Sprudelwasser-Geräten für den Hausgebrauch für 2 Mrd. Dollar. Pepsico dementierte den Bericht später.

Die Aktien von Ciena stiegen um rund 15 Prozent. Der Netzwerk-Ausrüster hat seinen Quartalsgewinn überraschend gesteigert. Auch andere Unternehmen der Branche gewannen an Börsenwert. JDS Uniphase etwa zogen 5,5 Prozent an.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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