Marktberichte

Sorgen über Sorgen Wall Street schließt im Minus

Wally

Wally

(Foto: AP)

Europa gibt die Richtung vor: Die Schuldenkrise in der Eurozone drückt auf die Stimmung der US-Anleger. Erschwerend kommen noch Konjunkturängste dazu. Das treibt die Indizes nach unten.

Dow Jones
Dow Jones 45.422,13

Nach den Gewinnen des Vortages haben sich die US-Börsen am Mittwoch wieder nach unten bewegt. Neue Anzeichen für eine Schwäche der US-Konjunktur ließen Börsianer an einer nachhaltigen Erholung der größten Volkswirtschaft zweifeln. Der Einzelhandel verbuchte den zweiten Umsatzrückgang in Folge und die Erzeugerpreise gaben kräftig nach - ein Anzeichen für eine schwache Nachfrage.

Die Daten versetzten dem ohnehin angeschlagenen Vertrauen einen weiteren Stoß, sagte Todd Schoenberger von der BlackBay Group. Die Richtung des Marktes werde abgesehen davon jedoch grundsätzlich völlig von der Schuldenkrise bestimmt, hieß es.

Der Dow-Jones-Index mit den 30 Standardwerten fiel um 0,6 Prozent auf 12.496 Punkte. Beim breiter gefassten S&P 500 belief sich das Minus auf 0,7 Prozent auf 1315 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,9 Prozent auf 2818 Punkte.

Anleger klagten erneut über einen Mangel an Klarheit über das Schicksal Griechenlands vor den Wahlen am Sonntag sowie über die Details der EU-Hilfen für die spanischen Banken. Diese Verunsicherung hatte der Wall Street bereits in den vergangenen Tagen geringe Umsätze sowie einen volatilen Handel eingebrockt.

Bislang hatten die Anleger gehofft, dass China die Konjunkturschwäche in den USA und Europa zumindest etwas ausgleichen kann. Deshalb verunsicherte zusätzlich, dass ein Berater der Regierung in Peking mit den Worten zitiert wurde, die Wachstumsrate der Wirtschaft könne im zweiten Quartal auf unter sieben Prozent fallen.

Aktien von JP Morgan Chase tendierten 1,6 Prozent höher, nachdem Konzernchef Jamie Dimon das Milliarden-Spekulationsdesaster der US-Großbank vor dem Bankenausschuss des US-Senats mit einer schlechten Überwachung der Händler und deren Ahnungslosigkeit begründete. Ansonsten befinde sich die Bank in hervorragender Verfassung und werde im laufenden Quartal trotz allem einen soliden Gewinn verbuchen.

Die Aktien des Computerherstellers Dell konnten ebenfalls deutlich zulegen. Die Papiere stiegen um 2,3 Prozent, weil das Unternehmen ankündigte, dank florierender Geschäfte die Dividende zu erhöhen.

Die Titel von Johnson&Johnson legten 2,2 Prozent zu. Der Konzern will die Übernahme des Schweizer Medizintechnik-Herstellers Synthes für fast 20 Milliarden Dollar am Donnerstag offiziell abschließen und rechnet nun damit, dass der Deal die Gewinne schon in diesem Jahr antreiben wird. Bislang war das Unternehmen davon ausgegangen, dass sich der Kauf zunächst negativ in der Bilanz niederschlagen wird.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen