Grüner Handel Wall Street schließt im Plus
26.12.2008, 22:13 UhrGrün wie der Weihnachtsbaum war der Freitagshandel an den New Yorker Börsen. Bei niedrigem Volumen heißt das aber nicht viel. Zumal General Motors um mehr als 13 Prozent zulegte und damit ins Scheinwerferlicht drängte, das sonst dem erwartungsgemäß schwachen Weihnachtsgeschäft und dem geschundenen Verbraucher gegolten hätte.
Dank satter Gewinne bei GM legte der Dow-Jones-Index zum Wochenschluss jedenfalls um 47 Zähler oder 0,6 Prozent auf 8515 Punkte zu, während sich der marktbreite S&P-500-Index um 7 Zähler oder 0,85 Prozent auf 872 Punkte verbesserte.
Die Hightech-lastige Nasdaq, die über Mittag mit Verlusten gehandelt hatte, fing sich letztlich auf ein Plus von 5 Zählern oder 0,3 Prozent auf einen Stand von 1530 Punkten.
An einem Tag ohne Konjunkturdaten gab der Verbraucher Auskunft über die Volksgesundheit. Bei Mastercard sind die Kreditkartenumsätze im Dezember um 8 Prozent eingebrochen, was auf ein schwaches Weihnachtsgeschäft für den US-Einzelhandel schließen lässt. Das traf Anleger aber nicht überraschend, weshalb es im Sektor auch keine großen Verlierer gab; die Aktien von Wal-Mart und Target schlossen mit minimalen Abschlägen, während sich Modeketten wie Ann Taylor und Abercrombie & Fitch leicht verbesserten.
Zu den Gewinnern im Sektor gehörte auch Amazon.com, doch blieben der Aktie von einem frühen Plus von 6 Prozent gerade noch 0,8 Prozent. Der Online-Händler spricht vom "besten Weihnachtsgeschäft aller Zeiten", bezieht sich aber nicht auf die Umsatz- oder Gewinnzahlen, sondern auf den Stückabsatz. Daran aber können Anleger den Erfolg des Unternehmens nicht messen. Microsoft und Garmin, deren Aktien wegen positiver Erwähnung bei Amazon zunächst gestiegen waren, schlossen mit leichten Verlusten.
Dick zulegen konnte hingegen General Motors. Der strauchelnde Auto-Konzern kann seine Finanztochter GMAC in eine Bank umwandeln und wird daher bald Zugang zum 700 Milliarden Dollar schweren TARP-Paket der US-Regierung haben. GMAC steht hinter der Finanzierung fast aller GM-Autokredite, weshalb Anleger hoffen, dass sich eine Genesung der Tochter auf die Autoabsätze durchschlagen könnte. GM legte am Freitag um 14 Prozent zu, notiert damit aber immer noch deutlich unter 4 Dollar.
Weitere Dow-Gewinner waren Alcoa und der Öl-Riese ExxonMobil, deren Umsätze am Freitag den Dow deutlich stützten. Auf der Verliererseite fanden sich hingegen die Papiere von Finanzaktien wie Bank of America und Citigroup sowie die Papiere von General Electric.
Ein weiterer Freitagsverlierer war der US-Dollar, der ebenfalls unter dem schwachen Weihnachtsgeschäft und dem Eingeständnis einer schwachen Konjunktur leidet. Die US-Währung gab gegenüber dem Euro um 0,5 Prozent nach; ein Euro kostete am Freitag 1,4088 Dollar.
Quelle: ntv.de