Marktberichte

Stahlaktie zieht kräftig an Wall Street schließt im Plus

Die US-Börsen gehen am ersten Handelstag der Woche mit leichten Gewinnen in den Abend. Marktbeobachter verweisen vor allem auf die politische Debatte um Fed-Chef Ben Bernanke und die jüngsten Signale vom Häusermarkt. Der Abwärtstrend der vergangenen Tage scheint vorerst gestoppt.

Wenn AK Steel gewinnt, was macht dann ThyssenKrupp.

Wenn AK Steel gewinnt, was macht dann ThyssenKrupp.

(Foto: REUTERS)

Der US-Aktienmarkt hat sich am Montag von den deutlichen Verlusten der vergangenen zwei Handelstage leicht erholen können. Börsianer verwiesen auf wieder steigende Hoffnungen der Anleger auf eine zweite Amtszeit von US-Notenbank Chef Ben Bernanke. Schwache Daten vom Immobilienmarkt dämpften nur kurzfristig die Stimmung. "Es ist besser, einen Fed-Chef zu haben, den man kennt, als einen, den man noch nicht kennt, und der Markt hasst Unsicherheit", resümierte Karl Mills von Jurika, Mills & Keifer Investment Partners. "Sollte der Eindruck entstehen, dass die Marschrichtung der Fed politisiert und zum Spielball im Kongress wird, wäre das kurzfristig sehr schlecht für die Märkte."

Der Dow-Jones-Index schloss 0,23 Prozent höher bei 10.197 Zählern. Zuvor hatte er drei Verlusttage in Folge hinnehmen müssen und war auf den niedrigsten Stand seit dem November abgerutscht. Der marktbreite S&P-500-Index legte um 0,46 Prozent auf 1097 Punkte zu. An der Technologiebörse Nasdaq stieg der umfassende Composite-Index um 0,25 Prozent auf 2211 Punkte. Der Auswahlindex Nasadaq100rückte um 0,42 Prozent auf 1802 Zähler vor.

Kräftige Gewinne verzeichneten die Aktien von AK Steel mit einem Plus von 5,4 Prozent. Der Stahlkonzern hatte einen Gewinn im vierten Quartal verbucht. Im Fokus waren auch die Papier von Wal-Mart. Der weltgrößte Einzelhändler streicht im Rahmen einer Umstrukturierung jede zehnte Stelle bei seiner Sparte Sam's Club. Wal-Mart-Aktien schlossen 0,1 Prozent schwächer.

Die Papiere von Halliburton büßten 0,3 Prozent ein. Der Gewinn des Energiekonzerns schrumpfte im vierten Quartal im Jahresvergleich um knapp die Hälfte.

Bei den Technologiewerten zählte die Google-Aktie zu den Verlierern mit einem Minus von 1,8 Prozent. Die Papiere von Apple and Texas Instruments notierten dagegen jeweils mehr als 2,5 Prozent im Plus. Beide Unternehmen wollten nachbörslich Zahlen vorlegen.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,05 Mrd. Aktien den Besitzer. 1755 Werte legten zu, 1289 gaben nach und 116 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,14 Mrd. Aktien 1312 im Plus, 1379 im Minus und 123 unverändert.

An den US-Kreditmärkten fielen die zehnjährigen Staatsanleihen um 05/32 auf 97-29/32. Sie rentierten mit 3,630 Prozent. Die 30-jährigen Bonds verloren 06/32 auf 97-05/32 und hatten eine Rendite von 4,550 Prozent.

Für Zuversicht im Markt hatten vor allem die positiven Äußerungen einiger Kongressabgeordneter zur Zukunft von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke gesorgt, der bis Freitag im Amt bestätigt werden muss. Eine zweite Amtszeit von Notenbankchef Ben Bernanke wird demnach immer wahrscheinlicher: Unter anderem hatte sich ein führender Republikaner im Senat zuversichtlich gezeigt, dass Bernanke im Amt bestätigt wird. Die Demokraten streben noch in dieser Woche eine Abstimmung in der Kongresskammer an.

Ernüchterung und einen kurzen Rückzug vom Tageshoch steuerten dagegen die Daten vom US-Häusermarkt bei. Allerdings werde derzeit jede schlechte Nachricht zum Abverkauf genutzt. "Man merkt richtig, dass der Markt darauf gewartet hatte", sagt ein Händler. Analysten beruhigen jedoch nach den Daten: Vor allem der Wegfall der staatlichen Fördermaßnahmen habe nach zuletzt positiven Verkaufsentwicklungen zu einem Absturz der US-Hausverkäufe im Dezember geführt, so die Analysten der Helaba. Eine eigenständige Erholung des Marktes sei somit noch nicht abschließend erkennbar. "Positiv muss aber die Preisentwicklung gedeutet werden, die zumindest zeigt, dass der Markt nicht im freien Fall ist", heißt es in einem Kommentar zu den US-Hausverkäufen.

Die Zahl der Verkäufe bestehender Häuser in den USA war im Dezember verglichen mit dem Vormonat um saisonbereinigt 16,7 Prozent und damit auf einen Jahreswert von 5,45 Mio. gefallen. Der Rückgang war wesentlich stärker als erwartet, Volkswirte hatten nur mit einem Minus von 11,6 Prozent gerechnet. Die Verkäufe von bestehenden Häuser machen etwa 75 Prozent des Absatzvolumens am US-Häusermarkt aus, die von Neubauten nur 25 Prozent.

Neben den Konjunkturdaten stehen noch die Berichtssaison und weitere politische Termine im Blick. Der US-Markt schaut vor allem auf den Mittwoch, wenn die US-Notenbank ihre Zinsentscheidung bekannt gibt und Präsident Barack Obama seine Rede zur Lage der Nation hält. Am Freitag wird dann das US-BIP zum vierten Quartal veröffentlicht.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ/dpa/rts

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