Konjunktur macht Kummer Wall Street schließt leichter
27.09.2010, 22:30 Uhr
Mauer Wochenstart.
(Foto: dpa)
Belastet von Konjunktursorgen starten die US-Börsen mit Verlusten in die Woche. Auf die Stimmung drückt zudem, dass die Ratingagentur Moody's die Bonität der schwer angeschlagenen Anglo Irish Bank schlechter beurteilt.
Nach einer vierwöchigen Rally sind die US-Börsen schwach in die neue Woche gestartet. Belastet wurde der Handel von Konjunktursorgen und Gewinnmitnahmen.
Auf die Stimmung drückte zudem, dass die Ratingagentur Moody's die Bonität der schwer angeschlagenen Bank Anglo Irish schlechter beurteilte und damit Zweifel an der Rettung der staatlich gestützten Großbank geschürt hatte. Eine Reihe von Käufen und Übernahmen sorgte jedoch auch für positive Impulse.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 0,44 Prozent auf 10.812 Punkte, nachdem er im Handelsverlauf zwischen 10.809 und 10.873 Zählern gependelt war. Der breiter gefasste S&P-500-Index gab 0,57 Prozent auf 1142 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sank um 0,48 Prozent und schloss bei 2369 Stellen.
Investoren retteten sich in als sicher geltende Anlagen wie deutsche und amerikanische Staatsanleihen. Analysten zufolge scheuen manche Investoren vor der Kongresswahl im November einen Einstieg in den Aktienmarkt. "Am Markt wird darüber gestritten, welche Auswirkungen die Wahl haben wird", sagte Anton Schutz von Mendon Capital. Die Demokraten von Präsident Barack Obama müssen wegen der andauernden Wirtschaftskrise um ihre Parlamentsmehrheit bangen.
Neue Hinweise auf den Zustand der US-Wirtschaft erhoffen sich die Investoren von einer Reihe Konjunkturdaten, die in dieser Woche aus den USA anstehen. Im Fokus steht vor allem der Konjunkturindex der US-Einkaufsmanager (ISM) am Freitag, der im August überraschend angestiegen war. Den Reigen der US-Daten eröffnet am Dienstag eine Umfrage zum Verbrauchervertrauen der Amerikaner im September.
Übernahmen sorgten bei Händlern für Lichtblicke, signalisieren sie doch häufig, dass die Unternehmen den Markt höher bewerten. Bei den Einzelwerten ragten die Aktien von Alberto Culver mit einem Plus von fast 20 Prozent heraus. Der britisch-niederländische Konsumgüterkonzern Unilever übernimmt den US-Haarpflegespezialisten für 3,7 Milliarden Dollar in bar.
Die Aktien des Billigfliegers AirTran sprangen 61 Prozent in die Höhe. Die Fluggesellschaft Southwest Airlines
kauft AirTran für gut eine Milliarde Dollar. Southwest-Papiere verteuerten sich um 8,7 Prozent.
Papiere des Autovermieters Hertz wurden wegen des Bieterduells um den kleineren US-Konkurrenten Dollar Thrifty
ein Prozent im Plus gehandelt. Der Übernahmekandidat hatte erneut das Angebot von Avis zurückgewiesen und seinen Aktionären die Annahme der Hertz-Offerte empfohlen.
Wal-Mart-Aktien verloren 1,1 Prozent. Die US-Supermarktkette
will mit der Übernahme des südafrikanischen Anbieters Massmart nach Afrika expandieren. Wal-Mart bietet mehr als vier Milliarden Dollar.
Quelle: ntv.de, rts