Marktberichte

"Candy Crush" stolpert aufs Parkett Wall Street schließt schwach

Der Spieleentwickler King Digital Entertainment - Vater der "Candy Crush Saga" - wagt den Gang aufs Parkett.

Der Spieleentwickler King Digital Entertainment - Vater der "Candy Crush Saga" - wagt den Gang aufs Parkett.

(Foto: REUTERS)

Ein enttäuschender Börsengang, bei genauerem Hinsehen doch nicht so überzeugende US-Konjunkturdaten und ein deutliches Minus der Facebook-Aktie: Diese Zutaten sorgen für fallende Kurse in New York.

Kursabschläge bei Hochtechnologiewerten haben die Wall Street am Mittwoch ins Minus gedrückt. Dazu kamen noch Aussagen von US-Präsident Barack Obama, der Russland davor warnte, seine politischen Ziele mit "brutaler Gewalt" durchsetzen zu wollen. Dies ließ bei den Anlegern die Sorgen in Bezug auf eine weitere Eskalation der Ukraine-Krise und zusätzliche Sanktionen wieder steigen.

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Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,6 Prozent tiefer bei 16.269 Punkten auf seinem Tagestief. Der Tageshöchststand lag bei 16.466 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 0,7 Prozent auf 1853 Zähler. Der Composite-Index der Technologiebörse Nasdaq fiel 1,43 Prozent auf 4174 Punkte.

Zunächst hatte ein überraschend starker Anstieg beim Auftragseingang langlebiger US-Wirtschaftsgüter noch für höhere Kurse gesorgt, doch bei genauerem Hinsehen verflog diese Euphorie wieder. Zwar lag das Plus von 2,2 Prozent über der Prognose der Ökonomen von 0,8 Prozent, doch ohne den volatilen Transportbereich ergab sich lediglich eine Zunahme um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. "Wenn man die Daten genauer betrachtet, dann sind sie doch etwas enttäuschend", sagte Strategin Anastasia Amoroso von JP Morgan Funds. Zwar seien die in dieser Woche bisher veröffentlichten US-Konjunkturdaten eher gemischt ausgefallen, doch signalisiere die Federal Reserve weiterhin Zuversicht bezüglich der Erholung der US-Wirtschaft.

Im frühen Geschäft hatten die Investoren noch auf einen anhaltenden Aufschwung in den USA und baldige Konjunkturhilfen der chinesischen Regierung gesetzt. Die US-Industrie zog im Februar überraschend viele Aufträge an Land. "Wir bleiben bei unserer Einschätzung, dass die US-Wirtschaft im 2. Halbjahr an Fahrt gewinnen wird", prognostizierte NordLB-Analyst Tobias Basse in einem Kommentar. Zudem nahm auch die Furcht der Investoren vor Beeinträchtigungen der Weltwirtschaft durch die Krim-Krise ab. Schärfere Sanktionen will der Westen nur ergreifen, wenn Russland nach der Eingliederung der Krim weiter in der Ukraine vorgeht.

Bei den Einzelwerten machte Facebook von sich Reden. Nur fünf Wochen nach der 19 Milliarden Dollar teuren Übernahme von WhatsApp kauft das weltgrößte Internet-Netzwerk nun das Start-Up Oculus für zwei Milliarden Dollar. Das Unternehmen stellt Datenbrillen her, mit denen Nutzer bei Computerspielen in eine virtuelle Welt eintauchen können. Accessoires wie Computer-Uhren oder Datenbrillen könnten Experten zufolge nach Smartphones und Tablet-PCs der nächste große Trend in der Technologiebranche werden. Bei den Anlegern konnte Facebook damit allerdings vorerst nicht punkten.

Daneben belastete der enttäuschende Börsengang des Spieleherstellers King Digital Entertainment, der mit "Candy Crush Saga" einen großen Erfolg landete. Der Ausgabepreis von 22,50 Dollar je Aktie lag in der Mitte der angestrebten Spanne von 21 bis 24 Dollar und bewertet das Unternehmen mit 7 Milliarden Dollar. Doch für die Aktie ging es am ersten Handelstag um 15,6 Prozent auf 19,00 Dollar abwärts.

Die Aktien von DirectTV kletterten dagegen fast 6 Prozent, die von Dish Network um mehr als sechs Prozent. Bloomberg hatte berichtetet, die Chefs beider Unternehmen hätten über eine Fusion gesprochen.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

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