Marktberichte

"Europa" belastet die Stimmung Wall Street schließt schwach

Die Schuldenkrise in Europa zieht die US-Anleger am Beginn der neuen Handelswoche in den Bann - und die Wall Street ins Minus. Auch von der Konjunkturseite oder den Rohstoffmärkten kommen keine positiven Impulse. So gesehen, kann der weitere Wochenverlauf nur besser werden.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die Schuldenkrise in Europa hat die US-Börsen deutlich belastet. Die Senkung des Ausblicks für Italien und Belgien durch die Ratingagenturen Standard & Poor's und Fitch sowie die Verluste der regierenden Sozialisten bei Wahlen in Spanien hätten Sorgen vor einer Ausweitung der Krise geschürt, sagten Händler. Zudem sei unklar, wie es im hoch verschuldeten Griechenland weitergehe. Das Land war am Freitag von Fitch in seiner Kreditwürdigkeit herabgestuft worden und hatte weitere Sparmaßnahmen angekündigt. Italien belastete auch den Euro, der auf unter 1,40 Dollar fiel und damit so billig war wie seit zwei Monaten nicht mehr.

Der höhere Dollar drückte wiederum Rohstoff-Werte: US-Rohöl-Futures verloren 2,7 Prozent. "Anders als zuvor wird der Markt die Europa-Themen nicht so leicht abschütteln", prognostizierte James Dailey vom Team Asset Strategy Fonds. Grund seien sich verschärfende Sorgen, weltweit könne das Konjunkturwachstum abflauen.

Auch von Konjunkturseite gab es keine positiven Zahlen. So fiel der Einkaufsmanagerindex für die gesamte Privatwirtschaft um 2,4 auf 55,4 Punkte, wie die Marktforscher von Markit mitteilten.

Dow Jones
Dow Jones 46.107,92

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte 1,1 Prozent schwächer bei 12.381 Punkten. Im Handelsverlauf bewegte sich das Marktbarometer zwischen 12.331 und 12.511 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 gab 1,2 Prozent nach auf 1317 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 1,6 Prozent auf 2758 Stellen. In Frankfurt ging der Deutsche Aktienindex (Dax) mit einem Minus von zwei Prozent auf 7121 Punkte aus dem Handel.

Industriewerte zählten zu den größten Verlierern. Aktien von Alcoa gaben 1,8 Prozent ab, Papiere des Bergwerkbetreibers Freeport-McMoRan Copper & Gold verloren 2,0 Prozent.

Sony im roten Bereich

Die in den USA gelisteten Papiere von Sony gaben 1,7 Prozent nach. Der japanische Elektronik-Konzern hatte mitgeteilt, für das im März abgelaufene Geschäftsjahr mit einem Milliarden-Verlust zu rechnen. Bislang war ein Gewinn in Aussicht gestellt worden.

Gedämpft wurde zum Wochenbeginn der Hype um das Karriere-Netzwerk LinkedIn, dessen Papiere beim Börsendebüt in der vergangenen Woche um bis zu 171 Prozent auf knapp 122 Dollar gestiegen waren. Am Montag notierten die Aktien mit einem Abschlag von 5,1 Prozent auf 85,50 Dollar.

Was macht Yandex?

Mit Spannung wurde daher auch auf das Börsendebüt der größten russischen Internet-Suchmaschine Yandex an der Nasdaq gewartet. Der Ausgabepreis für die Aktien sollte noch am Montag genannt werden, erster Handelstag ist Dienstag. Kreisen zufolge wurde der Preis für die Papiere kurzfristig um rund zehn Prozent auf 24 bis 25 Dollar pro Stück angehoben. Experten warnten vor einer möglichen neuen Blase bei Internet-Aktien.

Quelle: ntv.de, rts

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