Die Fed und die Solar-Krise Wall Street schließt schwächer
07.08.2013, 22:35 Uhr
Auch Star-Besuch wie von Darsteller Ashton Kutcher kann die Stimmung am US-Aktienmarkt derzeit nur kurz lockern.
(Foto: REUTERS)
Die alten Gespenster sind wieder da: Neue Aussagen von Notenbank-Vertretern rücken ein Ende des billigen Geldes in diesmal nur wenigen Wochen erneut in den Fokus. Zudem sorgen schwache Quartalszahlen wie etwa von First Solar für Abgabedruck.
An der Wall Street hat sich am Mittwoch der Abwärtstrend den dritten Tag in Folge fortgesetzt. Für Belastung sorgten neben enttäuschenden Quartalszahlen vor allem erneut Spekulationen über den Zeitpunkt für die anstehende Reduzierung der Anleihekäufe durch die US-Notenbank. Nachdem an den vergangenen beiden Tagen bereits drei regionale Fed-Präsidenten eine Absenkung der Bondkäufe bereits im September ins Spiel gebracht hatten, nannte die Fed-Präsidentin aus Cleveland, Sandra Pianalto, nun keinen möglichen Zeitpunkt für eine Absenkung der Bondkäufe.
Auch aus ihren Aussagen zum Arbeitsmarkt ließ sich keine eindeutige Tendenz für eine frühere oder spätere Wende in der Geldpolitik ableiten. Zwar betonte sie, dass sich der US-Arbeitsmarkt besser als erwartet entwickelt und sich auch der Ausblick deutlich verbessert habe, andererseits unterstrich sie jedoch auch, dass der Arbeitsmarkt noch ein Stück von einer vollständigen Erholung entfernt sei.
An den US-Börsen sorgten die anhaltenden Spekulationen über die Geldpolitik für weiter fallende Kurse. Der Dow-Jones-Index verlor 0,3 Prozent auf 15.471 Punkte, der S&P-500 gab 0,4 Prozent auf 1691 Punkte nach und der Nasdaq-Composite fiel um 0,3 Prozent auf 3654 Punkte. In Frankfurt war der Dax ebenfalls leichter aus dem Handel gegangen.
Dunkle Wolken über First Solar
Zu den Sorgen um einen Kurswechsel in der Geldpolitik gesellten sich wenig überzeugende Quartalszahlen. So enttäuschte der Solarmodulhersteller First Solar auf ganzer Linie: Marktvorgaben bei Umsatz und Ergebnis wurden klar verfehlt, und die Jahresprognose gesenkt. Die Papiere rauschten daraufhin mit 13,4 Prozent auf 40,47 Dollar ins Minus.
Ebenfalls unter Abgabedruck standen die Aktien von Disney. Der Unterhaltungskonzern schnitt bei Umsatz und Gewinn zwar etwas besser als vorausgesagt ab. Doch der Vorstand warnte vor einem schwachen Zuspruch beim Film "The Lone Ranger". Die Anteilsscheine verloren 1,7 Prozent auf 65,91 Dollar. Besser lief es dagegen beim Wettbewerber Twenty-First Century Fox. Nach Zahlenausweis des Filmstudios kletterte die Aktie um 1,9 Prozent auf 31,81 Dollar.
Unter Abgabedruck standen zudem die Aktien der Bank of America. Nachdem das US-Justizministerium die Bank wegen Betrugs von Anlegern verklagt hat und ihr vorwirft, Risiken im Zusammenhang mit hypothekenbesicherten Wertpapieren verschleiert zu haben, sanken die Papiere um 0,75 Prozent auf 14,53 Dollar.
Gefragt waren dagegen die Aktien von AOL. Sie gewannen 1,4 Prozent auf 36,69 Dollar und profitierten damit von besser als erwartet ausgefallenen Zahlen für das zweite Quartal und der Übernahme von Adap.tv, einem Spezialisten für Videowerbung im Internet. Auch Time Warner präsentierten sich fester - auch der Konzern hatte Zahlen vorgelegt.
Quelle: ntv.de, DJ