Marktberichte

Kleines Plus in den USA Wall Street schließt verhalten

Nach einem bewegten Handelsverlauf und einem kurzen Ausflug ins Minus beenden die US-Börsen den Dienstag mit vorsichtigen Gewinnen. Anders als in Japan und Europa halten sich die US-Anleger nach dem verlängerten Wochenende zurück. Die Aktien von BP ziehen dagegen kräftig an.

Am Ende eines langen Tages kehrt auch am Tauschplatz der Milliarden Ruhe ein.

Am Ende eines langen Tages kehrt auch am Tauschplatz der Milliarden Ruhe ein.

(Foto: REUTERS)

Konjunkturdaten haben den US-Börsen am Dienstag zu Gewinnen verholfen. Positiv reagierte der Markt zudem auf Anzeichen, dass der europäische Bankensektor an Stärke gewinnt. Dabei halfen auch Aussagen des EZB-Ratsmitgliedes Christian Noyer. Er betonte, französische Banken würden wahrscheinlich die Stresstests erfolgreich absolvieren. Handelsketten verzeichneten in der verkürzten Börsenwoche nach einer Herabstufung hingegen Abschläge. Am Montag waren die Börsen in New York wegen des US-Unabhängigkeitstags am Sonntag geschlossen geblieben.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging mit einem Plus von 0,6 Prozent auf 9743 Punkten aus dem Handel. Der Leitindex pendelte im Handelsverlauf zwischen 9659 und 9858 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500-Index kletterte um 0,5 Prozent auf 1028 Stellen. Der Composite-Index der Technologiebörse Nasdaq legte um 0,1 Prozent auf 2093 Punkte zu. Nach der Talfahrt der vergangenen Tage war der deutsche Leitindex Dax in Frankfurt mit einem Plus von knapp 2,2 Prozent auf 5940 Stellen aus dem Handel gegangen. Auch an den asiatischen Märkten war es zum Teil kräftig nach oben gegangen.

Einer der wichtigsten Impulse für den Handel kam vom ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor. Zwar wuchsen die Dienstleister nach Daten des Institutes for Supply Management (ISM) den sechsten Monat in Folge, allerdings verlor das Wachstum unerwartet stark an Tempo. Der an den Finanzmärkten viel beachtete Service-Index fiel von 55,4 im Mai auf 53,8 Zähler. Ökonomen hatten mit einem Rückgang auf 55,0 gerechnet. "Davon ausgehend, dass das derzeitige Wirtschaftswachstum etwas bescheidener ist, sind die Daten in Einklang mit dem derzeitigen Niveau", sagte Ökonom Charles Lieberman von Advisors Capital.

Vor allem Bankentitel verzeichneten Aufschläge. Die Aktien von Goldman Sachs legten nach einer Hochstufung durch JPMorgan 0,9 Prozent zu. Die Papiere von Bank of America stiegen um 1,6 Prozent.

Zu den Gewinnern gehörten mit einem Plus von mehr als 8,7 Prozent auch die in New York gelisteten Papiere von BP. Der wegen der Ölpest im Golf von Mexiko angeschlagene Konzern wirbt Kreisen zufolge um strategische Partner, um nicht zum Übernahmeziel zu werden. Im Sog legten auch die Titel des US-Energieriesen Halliburton zu. Sie erhöhten sich um 2,8 Prozent.

Auch die Anteilsscheine von Chipwerten befanden sich auf der Gewinnerliste. Einem Medienbericht zufolge sind die Verkäufe weltweit im Mai um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat gestiegen. SanDisk verteuerten sich daraufhin um 0,7 Prozent. Intel stiegen um 1,6 Prozent.

News Corp gewannen 2,70 Prozent. Der Medienkonzern verhandelt einem Pressebericht zufolge mit Google, Microsoft und Yahoo über Werbung auf der Internetseite "MySpace". Der bisherige Vertrag mit Google ende, hatte das "Wall Street Journal" berichtet. Die Titel des Suchmaschinenbetreibers verloren 0,11 Prozent. Microsoft-Aktien gewannen 2,36 Prozent und Yahoo-Papiere legten um 0,43 Prozent zu.

Delta Air Lines gewannen 0,63 Prozent. Die Fluggesellschaft hatte im Juni die Verkehrsleistung gesteigert. Auch die Auslastung der Maschinen hatte sich verbessert.

Zu den Verlierern zählten hingegen Einzelhändler: Citigroup hat die Erwartungen an die Branche gesenkt. Das schickte die Papiere von Home Depot, Macy's und JC Penney auf Talfahrt - sie gaben 1,5, 2,5 und 1,6 Prozent nach.

Monsanto-Aktien verloren nach einer negativen Gerichtsentscheidung gut drei Prozent. Der Agrarkonzern darf die Vermarktung von argentinischem Sojamehl mit Rückständen patentierter DNA-Spuren in Europa nicht verbieten, wie der Europäische Gerichtshof entschied.

Das Mutterunternehmen der Beautysalon-Kette Trade Secret meldete Insolvenz an. Betroffen sind mehr als 600 Läden in den USA und Kanada. Rivale Regis wird den Konzern kaufen. Regis-Anteilsscheine fielen um 2,9 Prozent.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,3 Milliarden Aktien den Besitzer. 1488 Werte legten zu, 1532 gaben nach und 113 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,1 Milliarden Aktien 893 Titel im Plus, 1785 im Minus und 88 unverändert.

An der US-Kreditmärkten gewannen die zehnjährigen Staatsanleihen 11/32 auf 104-25/32. Sie rentierten mit 2,943 Prozent. Die 30-jährigen Bonds stiegen um 16/32 auf 108-16/32. Sie hatten eine Rendite von 3,894 Prozent. Der Euro hielt sich über der Marke von 1,26 Dollar stand zuletzt bei 1,2619 Dollar.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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