Marktberichte

Mehr Arbeitslose Wall Street schwächer

Die US-Anleger mussten am Donnerstag wieder einmal vor allem schlechte Nachrichten verarbeiten. Schlechte Konjunkturdaten und pessimistische Analysten-Kommentare zu den Halbleiter-Werten belasteten die Indizes. Der Dow Jones gab 0,3 Prozent 8.671 Punkte ab, die Nasdaq konnte nach schwachem Start mit 1,6 Prozent auf 1.336 Punkte zulegen.

Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind nach Angaben des US-Arbeitsministeriums in der Woche zum 24. August auf 403.000 gestiegen und lagen damit deutlich über den Erwartungen von 387.000 Anträgen. In der Vorwoche hatten 395.000 US-Amerikaner einen Antrag auf Arbeitslosenhilfe gestellt. Am Freitag wird es nun die neuesten Zahlen zum US-Verbrauchervertrauen geben, die Aufschluss über den weiteren Verlauf des Aufschwungs in den USA geben.

Die Bruttoinlandsprodukt der weltgrößten Volkswirtschaft ist im zweiten Quartal um 1,1 Prozent gestiegen. Das US-Handelsministerium bestätigte damit seine erste Schätzung. Analysten hatten allerdings mit einer leichten Revision nach oben auf ein Wachstum von 1,2 Prozent gerechnet.

Besonders die Zahlen zur den Erstanträgen seien schlecht, so ein Händler. Erst wenn die Zahl langfristig unter 400.000 liege, könne man davon sprechen, dass sich der Arbeitsmarkt erhole. Man müsse nun abwarten, ob die Anträge auch in den nächsten Wochen weiter nach oben gingen, oder ob es sich um einen Ausrutscher gehandelt habe.

Unter Druck standen im frühen Handel die Chip-Aktien, nachdem die Investmentbank UBS Warburg mit Novellus, Lam Research, Newport und Logicvision gleich vier Ausrüster der Chip-Industrie abgestuft hat. Einen negativen Analystenkommentar zur Chip-Branche gab es auch von Morgan Stanely, die ihre Bewertung für den gesamten Chip-Sektor nach Angaben von Händlern auf „in line“ nach zuvor „attractive“ zurückgenommen haben. Im weiteren Verlauf schmolzen die Verluste dahin, die Notierungen drehten teilweise sogar ins Plus. Die Novellus-Aktie stieg 0,5 Prozent auf 24,29 Dollar. Für Lam Research ging es 0,3 Prozent auf 11,95 Dollar nach oben, Newport verlor 3,0 Prozent auf 16,30 Dollar und Logicvision schloss mit 1,9 Prozent im Minus bei 2,54 Dollar.

General Electric baut um. Der Mischkonzern wird seine lahmende Beleuchtungs-Technik-Sparte mit der florierenden Hausgerätetechnik zusammenlegen, um so Synergien freizusetzen. Die neue Einheit soll einen jährlichen Umsatz von mindestens acht Milliarden Dollar generieren. Analysten erwarten unmittelbare Kosteneinsparungen von 25 bis 50 Millionen Dollar pro Jahr. Die Anleger zeigten sich indess weniger überzeugt von der neuen Strategie. Die Aktie gab 3,0 Prozent auf 30,35 Dollar ab.

Zahlen legte die Doughnut-Kette Krispy Kreme Doughnuts vor, die ihr Ergebnis im zweiten Quartal auf 15 Cent je Aktie nach 10 Cent im Vorjahr gesteigert hat. Im Juni hatte das Unternehmen die eigenen Gewinnerwartungen noch auf 14 Cent je Aktie zurückgenommen. Die Papiere gaben 0,4 Prozent auf 36,20 Dollar nach.

Die Mutter UAL der finanziell angeschlagenen zweitgrößten amerikanischen Fluggesellschaft United Airlines hat erste Eckdaten für ihr Kostensenkungsprogramm vorgelegt. Demnach sollen die Mechaniker auf gut zehn Prozent ihres Gehalts verzichten, beim Kundenservice will man 9,5 Prozent einsparen. Zusammen soll das jährliche Einsparungen von 450 Millionen Dollar bringen. Bereits früher hatte UAL geäußert, dass im Falle eines Scheiterns der Sanierungsbemühungen der Gang zum Insolvenzrichter nicht mehr abgewendet werden kann. Der Kurs stürzte um 7,0 Prozent auf 3,05 Dollar ab.

In die festgefahrenen Tarifverhandlungen bei Boeing hat sich jetzt auf Betreiben der Gewerkschaft ein staatlicher Vermittler eingeschaltet. Damit ist ein Streik vorerst abgewendet. Beide Parteien haben jetzt eine zusätzliche Frist von 30 Tagen, um doch noch zu einem Abschluss zu kommen. Das half der Aktie aber nicht wirklich: sie gab 1,0 Prozent auf 37,17 Dollar ab.

Sportschuhe sind in den USA zurzeit wohl nicht so recht gefragt. Gleich zwei Handelsketten haben ihre Gewinnprognosen für das laufende Quartal gesenkt. Besonders drastisch fiel die Gewinnwarnung bei Footstar aus: Die Gewinnerwartung wurde glattweg halbiert. Die Aktie brach um 15,5 Prozent auf 11,45 Dollar ein. Das andere Unternehmen, Finish Line, hat seine Erwartungen um 27 Prozent gesenkt. Hier ging es für die Aktie um 15,4 Prozent auf 8,88 Dollar ins Minus. Die Gewinnwarnungen ließen Befürchtungen aufkommen, dass auch andere Unternehmen der Branche ihre Erwartungen zurückschrauben könnten. Foot Locker verlor 5,3 Prozent auf 9,60 Dollar, Reebok fiel 11,1 Prozent auf 24,63 Dollar und Nike büßte 3,5 Prozent auf 42,98 Dollar ein.

Quelle: ntv.de

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