Marktberichte

Bernankes "Zuckerrausch" Wall Street setzt Talfahrt fort

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(Foto: picture alliance / dpa)

Nach den jüngsten Verlusten an den US-Börsen kann sich die Wall Street lange im positiven Terrain aufhalten. Überzeugende Konjunkturdaten aus China und zahlreiche Quartalsberichte stützen. Nach der FOMC-Sitzung dreht der Markt leicht ab und schließt wieder im Minus. Daran kann auch eine Kursexplosion bei Facebook nichts ändern.

Die US-Aktienbörsen haben am Mittwoch nach aktuellen Kommentaren der US-Notenbank Fed zur Geldpolitik ihre knappen Gewinne im späten Handel eingebüßt und etwas leichter geschlossen. Im Verlauf war der Markt von positiven US-Immobiliendaten sowie von verbesserten Konjunkturindikatoren aus China leicht gestützt worden. Anleger waren weiter in Sorge über die Flaute der Weltkonjunktur und deren Folgen für die Konzerne. Diese Bedenken hatten am Dienstag dem Dow Jones noch den größten Rückgang seit vier Monaten eingebrockt.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging 0,2 Prozent schwächer mit 13.077 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 0,3 Prozent und schloss bei 1408 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq büßte ebenfalls 0,3 Prozent ein auf 2981 Punkte. In Frankfurt ging der Dax mit einem Plus von 0,3 Prozent bei 7192 Punkten aus dem Handel.

"Zuckerrausch" von Ben Bernanke

Die Fed hatte wie erwartet keine Abstriche an ihrer extrem-expansiven Geldpolitik gemacht. Der Zielsatz für Tagesgeld (Fed Funds Rate) liegt weiter in einer Spanne von null bis 0,25 Prozent. Die Notenbank bekräftigte zudem die Aussage der vorangegangenen Zinsentscheidung, dass die faktische Nullzinspolitik bis Mitte 2015 fortgesetzt wird.

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"Letztendlich sind die kurzfristigen Konjunkturspritzen von Notenbankchef Ben Bernanke nichts weiter als ein Zuckerrausch. Fundamentaldaten sind das, was zählt", erklärte Analyst Seth Setrakian von First New York Securities. Angesichts der Unsicherheit über die Lage in Europa und die bevorstehende Wahl in den USA seien gute Nachrichten zu dünn gesät, um Turbulenzen wie am Dienstag zu vermeiden, erklärte Marktexperte Rick Meckler von LibertyView Capital Management.

Von Facebook bis Boeing

Einige Einzelwerte konnten sich dank Geschäftszahlen aus dieser trüben Grundstimmung lösen - allen voran Facebook: Die Aktien des größten sozialen Online-Netzwerks schossen um fast 20 Prozent in die Höhe.

Zu den Gewinnern zählten mit einem Plus von fast fünf Prozent die Aktien von Dow Chemical, obwohl der Konzern einen Gewinneinbruch vermeldete und Werkschließungen und den Abbau von Stellen ankündigte. Investoren hatten sich offenbar auf noch Schlimmeres eingestellt.

Der Flugzeugbauer Boeing wartete mit einer erhöhten Prognose auf. Die Titel des Airbus-Rivalen schlossen fester.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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