Schock durch Einkaufsmanager Wall Street sieht rot
30.09.2002, 22:10 UhrAn den US-Aktienmärkten hatten zum Wochenauftakt die Bären das Zepter in der Hand. Unterstützt wurden sie von schwachen Konjunkturdaten und schlechten Unternehmensprognosen. Die Indizes reagierten mit deutlichen Verlusten. Der Dow Jones fiel 1,4 Prozent auf 7.589 Punkte, für die Nasdaq ging es 2,3 Prozent auf 1.171 Punkte nach unten.
Die neuesten Konjunkturdaten seien durch die Bank schlecht, so ein Händler. Schon in der vergangenen Woche habe es schwache Konjunkturzahlen gegeben. Die Anzeichen für ein erneutes Abrutschen der Wirtschaft in die Rezession würden sich vermehren.
Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex ist im September von 54,9 Punkten im Vormonat auf 48,1 Punkten gefallen. Analysten hatten jedoch auf einen Stand von 53,1 Punkten gehofft. Auch die anderen Konjunkturdaten konnten nichts zur Stimmungsaufhellung beitragen. Wie das US-Handelsministerium bekannt gab, stieg das persönliche Einkommen im August um 0,4 Prozent, während die Realausgaben lediglich um 0,3 Prozent zulegten. Analysten zeigten sich enttäuscht. Sie hatten bei beiden Größen auf einen Zuwachs von 0,5 Prozent gehofft. Das die Ausgaben nicht im gleichen Maße wie das Einkommen gestiegen sei, zeige, dass die US-Konsumenten das zusätzliche Geld beiseite legten, hieß es. Keine gute Nachricht für die US-Wirtschaft, in der der Konsum gut zwei Drittel der Wirtschaftskraft ausmacht.
Der US-Einzelhandelsriese Wal Mart bereitete dem Markt mit einer Umsatzwarnung Kummer. Nachdem Wal Mart ankündigte, dass die Umsatzprognose die Analysten enttäuschen wird, ließen diese die Aktien fallen - und zwar um 3,9 Prozent auf 49,24 Dollar.
Schlechte Nachrichten gab es auch von der Kaufhaus-Kette Federated Stores, die warnte, dass die Verkaufszahlen im September unter den Erwartungen liegen würden. Für die fünf Wochen bis zum 5. Oktober erwartet das Unternehmen nun stagnierende Umsätze oder maximal einen Anstieg um 2 Prozent, nach einem bislang prognostizierten Wachstum zwischen 3 und 5 Prozent. Die Aktie fiel 5,5 Prozent auf 29,44 Dollar.
Eine Herabstufung von Merrill Lynch lastete zeitweise auf der Aktie von General Electric. Am Ende reichte es dann allerdings sogar für ein Plus von 0,7 Prozent auf 24,65 Dollar. Die Investmentbank hat ihr Kursziel für die GE-Aktien von 35 US-Dollar auf 28 US-Dollar gesenkt. Damit schloss sich Merrill Lynch ihren Branchenkollegen Lehman Bros und Credit First Boston an, die ihre Bewertungen bereits am Freitag nach unten revidiert hatten.
Der Computer- und Druckerhersteller Hewlett-Packard hat nach eigenen Angaben eine Patentrechtsklage gegen Spezialisten für Datenspeichertechnologien EMC eingereicht. EMC nutze zu Unrecht insgesamt 7 Patente von HP, hieß es weiter. Die HP-Aktie fiel 3 Prozent auf 11,67 Dollar, für EMC ging es 8,6 Prozent auf 4,57 Dollar nach unten.
Deutlich nach unten ging es auch für die Aktie von Intel. Der Vorstandsvorsitzende des Chip-Riesen machte keine Hoffnung auf eine baldige Erholung der Computerbranche. Diese werde erst einsetzen, wenn sich die Unternehmensgewinne erholen würden. Die Aktie verbuchte ein Minus von 5 Prozent auf 13,89 Dollar.
Quelle: ntv.de