Marktberichte

Cisco dämpft Optimismus Wall Street sinkt

Die US-Märkte fanden sich einen Tag nach Senkung der Leitzinsen durch die US-Notenbank in der Minuszone wieder. Ein trüber Geschäftsausblick des weltgrößten Netzwerksausrüsters Cisco Systems hat erneut Zweifel am jüngsten Konjunkturoptimismus aufkommen lassen und den Handel belastet.

Der Dow Jones verbuchte ein Minus von 2,1 Prozent auf 8.587 Punkte. Der Nasdaq Composite verlor knapp 3 Prozent auf 1.377 Zähler.

Zudem wurde der deutliche Zinsschritt der Fed am Markt mit eher gemischten Gefühlen betrachtet. "Man könnte das als Warnsignal betrachten", so ein Marktteilnehmer. Offensichtlich werde die Lage der US-Konjunktur von der Notenbank äußerst pessimistisch eingeschätzt, hieß es weiter. Außerdem habe die Fed ihr Pulver nun praktisch verschossen.

"Hauptspielverderber" war allerdings Cisco. Der Netzwerkausrüster hatte am Vorabend zwar einen Netto-Quartalsgewinn über den Analystenerwartungen ausgewiesen, aber zugleich angekündigt, im laufenden Quartal könne der Umsatz um bis zu vier Prozent sinken. Die Cisco-Aktie verlor 4,7 Prozent auf 12,35 Dollar.

Der schwache Cisco-Ausblick zog auch andere Technologieaktien nach unten. Der weltgrößte Chiphersteller Intel gab 3,7 Prozent auf 18,44 Dollar nach. Die Microsoft-Aktie verlor 1,7 Prozent auf 56,09 Dollar.

Auch Yahoo gehörte zu den Verlierern. Das Papier litt unter einer Herabstufung von "buy" auf "hold" durch Prudential Securities. Die Aktie verlor 10,2 Prozent auf 15,60 Dollar.

Der US-Chiphersteller AMD erwartet im vierten Quartal dieses Jahres Sonderbelastungen über mehrere hundert Millionen Dollar für Maßnahmen, mit deren Hilfe er die Verlustserie stoppen will. Die Aktie gab 5,7 Prozent auf 6,82 Dollar nach.

Einen Verlust von 6,6 Prozent auf 20,60 Dollar verbuchte die Aktie von J.P.Morgan Chase. Die Papiere der zweitgrößten US-Bank wurden durch Gerüchte um milliardenschwere Verluste im Goldhandel belastet, sagten Händler.

Die Aktie der Bekleidungskette Gap stiegen gegen den Negativtrend um 5,1 Prozent auf 13,42 Dollar. Der Konzern hatte mitgeteilt, der Umsatz sei im Oktober erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder gewachsen.

Der Unterhaltungskonzern Playboy hat im dritten Quartal den Verlust im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verringert. Das Unternehmen, das unter anderem die gleichnamigen Männermagazine verlegt, begründete dies mit einem besseren Ergebnis im Verlags- und Lizenzgeschäft sowie einer Ergebnisverbesserung der Internetsparte. Die Aktie machte 11,6 Prozent auf 9,54 Dollar gut.

Nachbörslich legte Walt Disney sein Quartalsergebnis vor. Der Medien- und Entertainmentkonzern hat einen Nettogewinn von 11 Cents je Aktie erzielt und damit die Analystenerwartungen getroffen. Der Umsatz legte ebenfalls stärker als erwartet zu. Einen Ausblick gab das Unternehmen nicht. Die Aktie war zuvor mit einem Minus von 3,2 Prozent bei 18,26 Dollar aus dem Handel gegangen.

Aktuelle Konjunkturdaten beeinflußten das Marktgeschehen hingegen nicht. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche zum 02. November auf 390.000 gesunken. Volkswirte hatten mit 401.000 Anträgen gerechnet. Zudem sei die Produktivität der US-Wirtschaft ist im dritten Quartal 2002 ohne den Agrarsektor aufs Jahr hochgerechnet um 4,0 Prozent gestiegen. Im Vorquartal hatte sich nur ein Plus von 1,7 Prozent ergeben.

Quelle: ntv.de

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