Marktberichte

China und Krim als Daueraufreger Wall Street taktet Verluste ein

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(Foto: AP)

Ermutigende US-Konjunkturdaten verhelfen der Wall Street nur kurz ins Plus. Die Wende mitsamt negativen Vorzeichen kommt schnell - und deutlich. Stockpicking ist angesagt.

Die Furcht vor einer Eskalation der Krim-Krise und die Sorge um die Zukunft der chinesischen Wirtschaft haben die Wall Street am Donnerstag wieder eingeholt. Nachdem ermutigende US-Konjunkturdaten den New Yorker Börsen zunächst zu leichten Kursgewinnen verholfen hatten, kippte im Handelsverlauf die Stimmung. Vor allem die Aussicht auf Sanktionen im Streit um die Ukraine beschäftigte die Investoren. "Da drohen wirtschaftliche Konsequenzen für Russland und andere Schwellenländer", sagte Brad McMillan vom Anlageberater Commonwealth Financial.

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Der Dow Jones pendelte im Verlauf zwischen einem Hoch von 16.405 und einem Tief von 16.084 Punkten. Er schloss mit einem Minus von 1,4 Prozent auf 16.108 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500 büßte 1,2 Prozent auf 1846 Zähler ein. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sank um 1,5 Prozent auf 4260 Stellen. Der Dax schloss sogar 1,9 Prozent im Minus auf 9017 Stellen.

Manche Teilnehmer sahen dennoch ein paar Hoffnungszeichen. "Gewöhnlich steigt das Volumen an Tagen mit starken Verkäufen", sagte Rovelli. "Doch heute war dies nicht der Fall". Viele Teilnehmer warteten ab, in welche Richtung es weiter geht. Und Mohit Bajaj vom Broker WallachBeth Capital meinte, es habe einige Anleger gegeben, die mit dem starken Ausverkauf in ausgesuchte Werte gegangen seien.

Auffällig war, dass die Talfahrt an den europäischen Börsen im späten Geschäft bei stark anziehenden Umsätzen kam. Kurz zuvor hatte US-Außenminister John Kerry Russland vor ernsthaften Konsequenzen gewarnt, sollte auf der ukrainischen Halbinsel Krim das Referendum der meist russisch-stämmigen Bevölkerung über einen Anschluss an die Russische Föderation am Sonntag stattfinden. Die USA und die Europäische Union haben sich bereits auf Sanktionen verständigt, zu denen unter anderem Reisebeschränkungen und Kontensperrungen zählen. Wegen Europas Stabilität hätten Anlagen dort bisher als risikoarm gegolten, sagte Investment-Chef McMillan. "Das wird nun infrage gestellt."

Krispy Kreme erfreut Anleger

An der Wall Street hatten die Investoren zunächst mit Aktienkäufen auf frische Statistiken zum Arbeitsmarkt und dem Einzelhandel reagiert, die eine solide Belebung der zuletzt vom strengen Winter beeinträchtigten heimischen Wirtschaft bestätigten. So fielen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf den tiefsten Stand seit drei Monaten. Die Einzelhändler erholten sich etwas von schwachen Geschäften und konnten im Februar ihre Erlöse wieder steigern, sogar etwas mehr als erwartet.

J.C. Penney legten zunächst 1,8 Prozent zu, konnten sich später dem Sog des Marktes aber nicht entziehen und notierten 1,8 Prozent im Minus. Der Handelskonzern ist dabei, den gescheiterten Strategiewechsel seines früheren Chefs wieder rückgängig zu machen.

Über dauerhaft gute Stimmung unter seinen Anlegern konnte sich dagegen der Donut-Händler Krispy Kreme freuen, dessen Aktie 1,2 Prozent im Plus lag. Das Unternehmen stellte zusätzliche Aktienrückkäufe in Aussicht.

Die General-Motors-Aktie verlor 2,2 Prozent. Der US-Autobauer räumte ein, früher als bekannt von den fehlerhaften Zündschlössern gewusst zu haben, die für mehrere tödliche Autounfälle verantwortlich sein sollen.

Die Amazon-Aktie gewann 0,2 Prozent und zeigte damit relative Stärke. Der Online-Einzelhändler will den Tarif für seine Premium-Mitglieder anheben, auf 99 von 79 Dollar pro Jahr.

Aktien des Einzelhändlers Williams-Sonoma profitierten von überraschend guten Geschäftszahlen und einer höheren Dividende. Die Aktie schoss 9,8 Prozent in die Höhe. Der Discounter Dollar General hat dagegen mit seinem Ausblick enttäuscht. Das drückte die Aktie 2,7 Prozent nach unten.

Quelle: ntv.de, bad/rts

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