CitiGroup gelobt Wall Street taucht ab
28.10.2002, 22:15 UhrDie US-Aktienmärkte konnten sich am Montag nicht so recht entscheiden, ob sie eine vierte Pluswoche anpeilen oder sich lieber eine Verschnaufpause gönnen sollten. Nach uneinheitlichem Start tauchten die Indizes später in die Minuszone ab. Der Dow Jones fiel 0,9 Prozent auf 8.368 Zähler, für die Nasdaq ging es 1,2 Prozent auf 1.316 Punkte nach unten.
In den vergangenen drei Wochen habe der Optimismus leicht zugenommen, so Arthur Hogan von Jefferies & Co. Und auch am Montag sei die Tendenz der meisten Nachrichten wieder positiv, so dass man hoffen könne, dass sich der Aufwärtstrend insgesamt fortsetzen werde. Auch sei die Berichtssaison besser ausgefallen als zuvor befürchtet, das hebe die Stimmung zusätzlich. Was man heute sehe, seien Gewinnmitnahmen, die bei einem längeren Aufschwung aber normal seien.
Bislang haben 358 der im S&P 500 notierten Unternehmen ihre Zahlen auf den Tisch gelegt. Rund 59 Prozent haben dabei nach Angaben von Thomson Financial First Call die Wall Street-Erwartungen übertroffen, lediglich 14 Prozent lagen unter den Prognosen.
Die Analysten von Lehman Brothers haben die Aktie der im Dow Jones notierten Citigroup auf „overweight“ von zuvor „equal weight“ nach oben gestuft. Zur Begründung hieß es, die Wahrscheinlichkeit eines „double dips“ sei geringer geworden. Unter „double dip“ versteht man das erneute Absinken der Wirtschaft in die Rezession nach einer kurzen Erholungsphase. Die Aktie legte 1,7 Prozent auf 36,30 Dollar zu.
Für eine positive Überraschung sorgte der Finanzdienstleister American Express. Im dritten Quartal hat der Konzern 52 Cent je Aktie verdient - fast zweieinhalb mal so viel wie ein Jahr zuvor. Profitiert hat American Express vor allem von gestiegenen Umsätzen in seinem Kreditkartengeschäft. Die Aktie verbesserte sich um 3,4 Prozent auf 34,25 Dollar.
Der größte Wasserversorger der USA, American Water Works, hat im abgelaufenen Quartal seinen Umsatz um 22 Prozent auf 483 Millionen Dollar gesteigert. Vor Sonderposten lag der Gewinn des Unternehmens bei 57 Cent je Aktie und damit unter dem Vorjahresüberschuss von 62 Cent je Anteilsschein. Die Papiere schlossen mit einem Minus von 0,1 Prozent bei 44,44 Dollar.
Der Pharmakonzern King Pharmaceuticals hat seinen Gewinn im dritten Quartal auf 35 Cent je Aktie nach 27 Cent je Anteilsschein im Vorjahreszeitraum gesteigert. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Anstieg auf 34 Cent je Aktie gerechnet. Der Umsatz stieg um 37 Prozent auf 316 Millionen Dollar. Für die Aktie ging es 5,3 Prozent auf 17,90 Dollar nach oben.
Positive Nachrichten gab es auch für die beiden Pharmariesen Schering-Plough und Merck. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat die Zulassung für deren neuen Cholesterinsenker Zetia erteilt. Analysten äußerten sich jedoch skeptisch: es bedürfe hoher Marketingaufwendungen, um in dem hart umkämpften Markt Fuß zu fassen. Die warnenden Stimmen wurden zumindest am Montag überhört, beide Aktien legten zu. Merck um 2,5 Prozent auf 54,23 Dollar und Schering-Plough um 3,8 Prozent auf 21,13 Dollar.
Newell Rubbermaid hat seinen Gewinn vor Sonderposten im abgelaufenen Quartal auf 46 Cent je Aktie nach 34 Cent im Vorjahresquartal gesteigert und damit die Erwartungen von Analysten um 1 Cent übertroffen. Der Umsatz des Herstellers von Haushalts- und Büroartikeln stieg um 10 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar. Für die Aktie ging es 5,2 Prozent auf 32,40 Dollar nach unten.
Der Cornflakes-Hersteller Kellog hat seinen Gewinn im dritten Quartal auf 49 Cent je Aktie nach 37 Cent im vergleichbaren Vorjahreszeitraum gesteigert. Grund für den Anstieg war allerdings vor allem eine Änderung in der Bilanzierungsmethode des Konzerns. Analysten hatten im Schnitt mit einem Überschuss von 48 Cent je Aktie gerechnet. Für die Aktie ging es mit 6,1 Prozent auf 33,00 Dollar ins Minus.
Der Krankenversicherer Humana hat seinen Gewinn in den vergangenen drei Monaten um 20 Prozent auf 31 Cent je Aktie gesteigert und damit die Erwartungen von Analysten exakt getroffen. Die Aktie verlor 6,5 Prozent auf 13,00 Dollar.
Quelle: ntv.de