Marktberichte

Disney: Schluss mit lustig Wall Street taucht ab

Die befürchtete Hiobsbotschaft von der Konjunkturseite blieb am Freitag zwar aus, doch die Aktienmärkte gingen dennoch auf Talfahrt. Vor allem die schwachen Ausblicke von Walt Disney und National Semiconductor verdarben den Anlegern die Wochenendlaune. Der Dow Jones fiel 2,3 Prozent auf 8.313 Punkte, für die Nasdaq ging es 2,5 Prozent auf 1.248 Punkte nach unten.

Die US-Arbeitslosenquote lag nach Angaben des US-Arbeitsministeriums im Juli unverändert bei 5,9 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft stieg um 6.000. Die Arbeitslosenquote lag damit im Rahmen der Erwartungen von Analysten, bei den Beschäftigten hatten die Experten mit allerdings mit einem Anstieg um 69.000 gerechnet.

Die persönlichen Einkommen in den USA sind im Juni überraschend stark um 0,6 Prozent angestiegen. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet. Der Auftragseingang der US-Industrie ist im Juni nach Angaben des US-Handelsministeriums um 2,4 Prozent zum Vormonat gesunken. Analysten hatten nur mit einem Rückgang um 1,4 Prozent gerechnet.

Die Arbeitslosenquote liege im Rahmen der Erwartungen, so ein Händler. Die Zahl der Beschäftigten sei allerdings wesentlich geringer gewachsen als angenommen. Zusammen mit den deutlich gestiegenen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe müsse man allerdings sagen, dass es nicht so aussehe, als würde sich der US-Arbeitsmarkt in den nächsten Monaten erholen.

Schlechte Nachrichten gab es bereits am Donnerstag nach Börsenschluss von Walt Disney. Der Unterhaltungs-Konzern hat im abgelaufenen Quartal einen Gewinnrückgang auf 18 Cent je Aktie nach 25 Cent im vergleichbaren Vorjahresquartal verbucht. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Gewinn von 17 Cent je Aktie gerechnet. Für das vierte Quartal gab das Unternehmen zudem einen schwachen Ausblick und warnte, dass der Gewinn unter dem des Vorjahresquartals liegen könnte. Die Aktie brach 9,0 Prozent auf 15,31 Dollar ein.

Der Hersteller von Chips für Mobilfunkgeräte, National Semiconductor, warnte ebenfalls am Donnerstag nach Börsenschluss, dass der Umsatz im laufenden ersten Quartal unter den Erwartungen zurückbleiben und nur auf dem Niveau des Vorquartals liegen werde. Die Papiere gaben 1,5 Prozent auf 16,88 Dollar nach.

Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC dehnte die Ermittlungen bei AOL Time Warner auf eine Geschäftsbeziehung mit dem B2B-Konzern PurchasePro aus. Auslöser für die Ermittlungen war ein Pressebericht, der zahlreiche zweifelhafte Umsatzbuchungen und Geschäftsabschlüsse anführte. Für die Aktie ging es 9,5 Prozent auf 10,25 Dollar nach unten.

Zunächst auf Erholungskurs ging es für die Aktie des Netzwerkausrüsters Cisco Systems. Am Donnerstag hatte der Wert unter Gerüchten gelitten, Konzern-Chef John Chambers werde seinen Hut nehmen. Zudem seien Spekulationen im Markt gewesen, der Konzern werde eine Gewinnwarnung ausgeben, so ein Händler. Im weiteren Handelsverlauf drehte die Aktie jedoch mit 1,7 Prozent auf 11,89 Dollar ins Minus.

Pikante Nachrichten kamen von UAL, der Mutter der zweitgrößten Fluggesellschaft United Airlines. Finanzchef Frederic Brace bestätigte gegenüber dem Magazin Business Week, dass UAL bereits vor geraumer Zeit Konkursanwälte unter Vertrag genommen habe. Akut sieht sich UAL in Schwierigkeiten, 900 Millionen Dollar an Verbindlichkeiten zu refinanzieren, die noch im vierten Quartal dieses Jahres fällig werden. Die Aktie verlor 20,5 Prozent auf 4,15 Dollar.

Quelle: ntv.de

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