Marktberichte

US-Börsen leichter Wall Street verliert

Von Lars Halter, New York

Die Rally war lang und steil, Gewinnmitnahmen konnten nicht für immer ausbleiben. Am Donnerstag machten die US-Börsen nach einem freundlichen Start kehrt und gaben im Tagesverlauf deutlich nach. Der Dow-Jones-Index verlor 84 Zähler oder 0,62 Prozent auf 13.441 Punkte.

Der marktbreit gefasste S&P-500-Index rutschte um 14 Zähler oder 0,97 Prozent auf 1.507 Punkte ab. Nachdem der Index drei Tage lang knapp an seinem Allzeit-Hoch von 1.527 Punkten gescheitert war, verabschiedet er sich jetzt erst einmal von der Marke.

Die Hightech-orientierte Nasdaq gab um 39 Zähler oder 1,52 Prozent auf 2.537 Punkte nach.

Der Stimmungswechsel an der Wall Street hing vor allem mit Konjunkturdaten zusammen. Zwar steht der Arbeitsmarkt nach einem Blick auf die höheren Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung etwas schwächer da als erwartet. Doch gab es auch einige gute Nachrichten, zum Beispiel zu den Bestellungen langlebiger Güter, die stärker zugelegt haben als erwartet.

Mehr Hausverkäufe

Deutlich gestiegen ist zudem die Zahl der Hausverkäufe, die für Mai einen Zuwachs von 16 Prozent statt der erwarteten 0,3 Prozent diagnostiziert. Wie akkurat diese Zahl ist, ist an der Börse zwar umstritten, doch gingen Anleger erst einmal in Deckung. Starke Hausverkäufe und starke Industriedaten signalisieren nämlich, dass die Notenbank eine Zinssenkung mit Sicherheit nicht in Angriff nehmen, dafür eher eine Zinsanhebung in Betracht ziehen dürfte.

Unter den Dow-Werten gab es trotz der großen Einbrücke einen klaren Sieger. Boeing verbesserte sich um 2 Prozent, nachdem der Flugzeugbauer seine Erwartungen für 2007 und 2008 bekräftigt hatte.

Im Plus schlossen auch die Einzelhänder Wal-Mart und Home Depot sowie die Aktie von AT&T.

Doch überwogen die Verlierer deutlich. Intel war mit einem Minus von 3,2 Prozent Schlusslicht unter den Blue Chips, gefolgt von dem Hightech-Kollegen Microsoft und den Papieren von General Motors und Walt Disney.

Hightech-Werte hatten es allgemein schwer, vor allem wegen einiger schwacher Quartalszahlen: Network Appliances verlor 17 Prozent, nachdem der Speicherspezialist seine Erwartungen für das laufende Vierteljahr gesenkt hat. Man sei in ein Nachfrage-Loch gefallen, begründet der Finanzchef, und habe die Geschäfte nicht wieder aufholen können.

Auch der Software-Provider CA und der kleinere Konkurrent Synopsis senkten am Morgen ihre Quartalsaussichten und schlossen mit erheblichen Verlusten.

Quelle: ntv.de

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