Alcoa und dann Bratislava Wall Street vor Minus
11.10.2011, 15:13 UhrEndlich: Alcoa legt Zahlen vor, nachbörslich zwar erst, aber dennoch werfen sie ihre Schatten voraus. Alcoa-Aktien verlieren vorbörslich deutlich. Das passt zur Stimmung am Gesamtmarkt.
Kurz vor dem inoffiziellen Startschuss für die Saison der Quartalsberichte dürften sich Investoren am Dienstag an Wall Street bedeckt halten. Mit dem Aluminiumkonzern Alcoa legt das erste Schwergewicht aus dem Dow Jones Index nach Börsenschluss den Bericht für die Monate Juli bis September vor. Einige Beobachter erwarten, dass der Konzern von sich abschwächenden Ergebnissen berichtet.
Nach den hohen Kursgewinnen vom Vortag dürften die Kurse im frühen Handel etwas nachgeben. Gegen 14.58 Uhr MESZ gibt der Terminkontrakt auf den S&P-500 um 0,8 Prozent und der Future auf den Nasdaq-100 um 0,5 Prozent nach.
Alcoa vorbörslich im Minus
Auch Aktien von Alcoa tendieren vorbörslich an der Nasdaq etwas leichter. "Die Aktie ist die am stärksten leer verkaufte im Dow Jones Index", sagt ein Händler. Mit Leerverkäufen setzen Anleger darauf, dass der Kurs einer Aktie fällt. "Mit solch niedrigen Erwartungen ist die Chance groß, dass Alcoa diese übertrifft", sagt der Händler. Der Aktienkurs könne in diesem Fall kräftig zulegen.
Finanzanalysten rechnen im Mittel ihrer Prognosen damit, dass Alcoa im dritten Quartal einen Gewinn je Aktie von 0,30 Dollar erwirtschaftet hat. Die unter Brokern kursierende sogenannte Flüsterschätzung liegt mit 0,27 Dollar etwas niedriger - auch dies ein Hinweis darauf, dass Investoren eine etwas pessimistischere Erwartungshaltung an den Tag legen.
Europa spielt die 2. Geige
Kaum Kurseinfluss auf die US-Futures hat bislang die Meldung, dass Internationaler Währungsfonds, EU-Kommission und Europäische Zentralbank der Auszahlung der nächsten Kredittranche für Griechenland ihre Zustimmung erteilt haben. "Der Markt wartet nun auf die Abstimmung in der Slowakei über den erweiterten Euro-Rettungsfonds", stellen die Strategen von www.barchart.com klar. Voraussichtlich am späten Nachmittag wird eine Entscheidung in Bratislava fallen.
Protestler auf "Milliardärs-Tour"
Desweiteren dauert die Belagerung der Wall Street an: Die Demonstranten, die seit fast vier Wochen den Finanzdistrikt der Millionenmetropole heimsuchen, wollen ihre Forderungen nach einer Beschneidung der Bankenmacht sowie Steuer- und Sozialreformen direkt vor die Haustüren der ungeliebten Finanzmagnaten tragen.
Mehrere Aktionsgruppen haben für Dienstag zu einer "Milliardärs-Tour" aufgerufen, die am unteren Ende des Central Parks beginnen und durch die mondänen Wohnviertel zwischen der Fifth Avenue und der Park Avenue führen soll. Auf dem Besuchsplan stehen der Chef der Großbank JPMorgan Chase, Jamie Dimon, der Gründer des Medienkonzerns NewsCorp, Rupert Murdoch, oder Hedge-Fonds-Größe John Paulson. Der Protestzug steht unter dem Motto "Wollt Ihr sehen, wie die 1 Prozent leben?"
American Airlines wird die Kapazität im vierten Quartal aufgrund hoher Treibstoffkosten und zunehmender wirtschaftlicher Unsicherheiten um 3% senken. Dazu will die Fluggesellschaft im kommenden Jahr bis zu 11 Boeing 757 stilllegen und die Flugpläne für Spätherbst und Winter anpassen. Aktien der ARM Holding, dem Mutterkonzern von American Airlines, geben um 1,3 Prozent auf 27,53 Dollar nach.
Der Dow-Jones-Index hatte zum Wochenstart um 3,0 Prozent zugelegt, der S&P-500 war um 3,4 Prozent und der Nasdaq-Composite um 3,5 Prozent gestiegen. Der japanische Nikkei-Index war ebenfalls deutlich, um mehr als 2 Prozent, geklettert.
Quelle: ntv.de, bad/DJ