Oracle springt hoch Wall Street vorsichtig
17.09.2010, 22:47 UhrWie am Vortag schwankte die Wall Street zum Wochenschluss zwischen kleinen Auf- und Abschlägen. Der Handel sei erneut von Vorsicht und Zurückhaltung geprägt gewesen, sagten Teilnehmer. Einzig die Technologiewerte können ordentlich punkten.
Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte stieg um 0,1 Prozent oder 13 Punkte auf 10.608. Der S&P-500 stieg um ein Punkt oder 0,1 Prozent auf 1.126 Stellen. Der Nasdaq-Composite-Index kletterte um 0,5 Prozent oder 12 auf 2.316 Punkte. Gehandelt wurden 1,9 (Donnerstag: 0,90) Mrd. Aktien. Dabei standen 1.774 Kursgewinnern 1.214 -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 102 Titel.
Es habe dem Markt an einer klaren Überzeugung gefehlt, sagte ein Händler, der auf die geringen Bewegungen verwies. Die Konjunkturdaten des Tages wirkten eher belastend. So blieb der Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan mit 66,6 deutlich unter den Erwartungen von 70. Nach Einschätzung der Helaba bleiben die US-Konsumenten skeptisch. Zwar liege der Indexwert deutlich oberhalb den 2009er-Tiefs um 55, der historische Durchschnitt aber liege mit rund 88 Punkten noch in weiter Ferne. Die eine Stunde vor der Eröffnungsglocke veröffentlichten Verbraucherpreise stiegen im August wie erwartet um 0,3 Prozent. Die Volkswirte der Helaba stufen das preisliche Umfeld in den USA als weiterhin moderat ein. Die Daten sind Experten zufolge als neutral für die Zinssitzung der US-Notenbank am kommenden Freitag zu werten.
Die Technologiewerte an der Nasdaq tendierten erneut überdurchschnittlich, da hier die Investoren mit guten Quartalsergebnissen rechnen. Oracle legten deutlich um 8,4 Prozent auf 27,48 US-Dollar zu, nachdem der Softwareanbieter die Anleger nach der Schlussglocke am Donnerstag mit Geschäftszahlen oberhalb der Markterwartung überrascht hat. Der Konzern hat im Auftaktquartal per 31. August des Geschäftsjahres 2010/11 vor allem aufgrund der Übernahme von Sun Microsystems mehr verdient und umgesetzt. Dabei übertraf das Unternehmen sowohl die eigenen Prognosen als auch die der Marktbeobachter.
Auch Research In Motion, RIM, legte gute Geschäftszahlen vor. Der Hersteller mobiler Kommunikationssysteme verbuchte im zweiten Quartal einen Gewinnsprung von 68 Prozent und übertraf damit wie auch mit dem Ausblick die Konsensprognose der Analysten. Die Aktie gewann 0,5 Prozent auf 46,72 US-Dollar.
Leichter tendierten die Banken. So verloren J.P. Morgan 2,3 Prozent auf 40,06 US-Dollar, und Goldman Sachs 0,8 Prozent auf 150,98 US-Dollar. Auch Energiewerte standen unter Druck. Massey Energy gaben 7,5 Prozent auf 29,94 US-Dollar nach. Das Unternehmen rechnet mit einem operativen Ergebnis 2010 am unteren Ende der bisherigen Prognose. Im Dow gaben Chevron 0,8 Prozent ab.
Johnson & Johnson (J&J) legten um 0,5 Prozent auf 61,57 US-Dollar. Der Pharma- und Konsumgüterhersteller will für 1,75 Mrd. Euro in bar das niederländische Biotechnologie-Unternehmen Crucell übernehmen. Wie beide Gesellschaften mitteilten, befinden sie sich dafür in fortgeschrittenen Verhandlungen. Über eine Tochter ist J&J gegenwärtig bereits mit 17,9 Prozent an der Crucell NV beteiligt. Für die ausstehenden Aktien bieten die Amerikaner nun jeweils 24,75 Euro.
Quelle: ntv.de, DJ