Marktberichte

Intel-Day Wall Street wartete auf Zahlen

Den Ball flach halten - das schien das Motto der US-Anleger im Vorfeld der Quartalszahlen des Chip-Riesen Intel zu sein. Dank guter Konjunkturdaten konnten die Indizes leicht zulegen. Der Dow Jones schloss mit einem Plus von 0,3 Prozent bei 9924 Punkten, die Nasdaq legte 0,5 Prozent auf 2.001 Punkte zu.

Gute Nachrichten gab es vor Börsenbeginn zunächst von der Konjunkturseite. Die Einzelhandelsumsätze gingen im Dezember zwar um 0,1 Prozent zurück, übertrafen aber dennoch die Erwartungen der meisten Volkswirte. Denn die hatten mit einem Minus von stolzen 1,4 Prozent gerechnet.

Im Mittelpunkt dürften in dieser Woche allerdings die Unternehmensdaten stehen. Wichtigstes Unternehmen heute: der Chipriese Intel, der nachbörslich mit Zahlen für das vierte Quartal aufwartete. Der Gewinn pro Aktie lag mit 15 Cent deutlich über den Erwartungen von 11 Cent. Im Vergleich zum Vorjahr (38 Cent) ist das dennoch ein kräftiger Einbruch. Auch der Umsatz lag mit 7 Milliarden Dollar am oberen Ende der Erwartungen. Die Intel-Aktie fiel im Vorfeld 0,5 Prozent auf 34,68 Dollar. Nachbörslich geben die Papiere weitere 2 Prozent ab.

Von Intel werde eine Menge abhängen, so ein Händler. Vor allem der Ausblick des Unternehmens sei von Interesse. Schließlich gelte die Halbleiter-Branche als Vorreiter-Branche für den gesamten Technologiesektor. Wenn Intel also einen guten Ausblick liefere, könne das die Märkte beflügeln und ein schwacher Ausblick umgekehrt für sinkende Kurse sorgen, hieß es weiter.

Der Glasfaserspezialist Juniper Networks lag mit einem Gewinn von 5 Cent je Aktie im Rahmen der Erwartungen. Im Vorfeld kamen leichte Zweifel auf, ob dies dies erreichbar ist. Immerhin hatte der Glasfaserproduzent Corning am Montagabend noch eine Gewinnwarnung ausgegeben. Juniper schloss mit 0,7 Prozent bei 17,96 Dollar im Minus. Nachbörslich geht es noch mal runde 2,5 Prozent nach unten.

Einen Cent besser als erwartet lag der Quartalsgewinn beim Online-Auktionator E-Bay. Der Umsatz stieg dabei im Jahresvergleich um 64 Prozent auf 219 Millionen Dollar. Vor allem das Feiertagsgeschäft habe zu den gutem guten Ergebnis beigetragen. Im Vorfeld legte der Kurs um 1,4 Prozent auf 64,03 Dollar zu. Nachbörslich muss die Aktie jedoch wieder gut 4 Prozent abgeben.

Am Montag nach Börsenschluss hatten bereits einige US-Unternehmen Zahlen vorgelegt. So hatte der Online-Broker E-Trade eine Vervierfachung seines Gewinnes im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal angekündigt. Die Aktie schloss dennoch mit 4,1 Prozent bei 11,70 Dollar recht deutlich im Minus.

Vorbörslich kam am Dienstag ein weiterer Online-Broker mit Zahlen: der Marktführer Charles Schwab. Hier sah das Bild weniger rosig aus. Erstmals seit 14 Jahren musste Schwab einen Quartalsverlust hinnehmen. Grund dafür sei vor allem das schwache Aktiengeschäft. Da die Zahlen aber in der gemeldeten Größenordnung erwartet worden waren, reagiert der Kurs kaum: ein leichtes Plus von 0,1 Prozent auf 16,01 Dollar.

Der Mischkonzern Tyco konnte mit seinen Zahlen für das abgelaufene Quartal die Erwartungen erfüllen. Der Nettogewinn hatte sich im Jahresvergleich rund vervierfacht. Was den Anlegern jedoch schwer im Magen liegt, ist der Ausblick auf das zweite Quartal (bis Ende März). Wegen Umsatzeinbrüchen bei elektronischen Bauteilen dürften die Analystenerwartungen verfehlt werden. Die Strafe der Börse ist grausam: minus 8,5 Prozent auf 47,95 Dollar.

Die Bankenholding Wells Fargo kann sich für das vierte Quartal über einen Rekordgewinn von 1,18 Milliarden Dollar oder 69 Cent je Aktie freuen. Elf Leitzinssenkungen in Folge hätten vor allem das Konsumenten- und Immobilien-Kreditgeschäft beflügelt. Wells Fargo teilte weiter mit, dass sie nicht von der Pleite des Energiehändlers Enron betroffen seien. Grund genug für einen kräftigen Kursanstieg: plus 5,4 Prozent auf 45,32 Dollar.

Rent-A-Center, ein Unternehmen das Ladenflächen zur Verfügung stellt, legte 21 Prozent auf 37,46 Dollar zu, nachdem der Konzern am Montagabend ankündigte, Quartalszahlen über den Erwartungen von Analysten vorzulegen und seine eigenen Prognosen für 2002 erhöhte.

Im Mittelpunkt stand auch die Aktie von UAL, die Muttergesellschaft der Fluglinie United Airlines. Die Investmentbank Credit Suisse First Boston hat die Bewertung für die Papiere auf „kaufen“ von zuvor „halten“ erhöht und ein Kursziel von 23 Dollar genannt. Bis dahin ist es noch ein gutes Stück; die Aktie stieg vorerst um 5,6 Prozent auf 14,99 Dollar.

Quelle: ntv.de

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