Überraschende Einzelhandelsdaten Wall Street wenig bewegt erwartet
20.11.2013, 15:10 Uhr
(Foto: REUTERS)
Die Agenda ist gut gefüllt: Konjunkturdaten und Notenbanken-Äußerungen dürften für Bewegung an den US-Börsen sorgen. bei den Einzelwerten sind Deere und Yahoo im Fokus
Zurückhaltung dürfte den Handelsauftakt an der Wall Street prägen. Die Futures auf die großen US-Aktienindizes zeigen sich vorbörslich kaum verändert. Kurz bevor die US-Notenbank am Abend mitteleuropäischer Zeit das Protokoll ihrer jüngsten Zinssitzung veröffentlicht, wird sich kaum ein Anleger festlegen wollen. Denn dass die Federal Reserve durchaus für Überraschungen gut ist, hat sie Ende Oktober gezeigt, als sie die Fortsetzung ihrer quantitativen Lockerungen in der aktuellen Form ankündigte und damit viele Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischte, die auf eine Reduzierung der monatlichen Wertpapierkäufe gesetzt hatten.
Die Inflation in den USA ist nach wie vor moderat, so dass die Notenbank von dieser Seite nicht gezwungen sein dürfte, die Zinsschraube anzuziehen. Die Verbraucherpreise sind im Oktober insgesamt und in der Kernrate (ohne Nahrung und Energie) um jeweils 0,1 Prozent gestiegen. Die Entwicklung liegt im Rahmen der Ökonomenprognosen, die insgesamt eine Stagnation und in der Kernrate einen Anstieg um 0,1 Prozent erwartet hatten.
Die Konsumfreude der US-Bürger ist unterdessen überraschend hoch. Im Oktober stiegen die Einzelhandelsumsätze insgesamt um 0,4 Prozent und ohne Kfz-Umsätze um 0,2 Prozent. Ökonomen hatten beide Werte um 0,1 Prozent steigen sehen. Die Einzelhandelsdaten finden starke Beachtung, weil der private Konsum etwa 70 Prozent der US-Wirtschaft ausmacht.
Solide Deere-Zahlen
Aktien des Landmaschinenherstellers Deere profitieren von den überraschend guten Zahlen zum vierten Geschäftsquartal. Sie steigen vorbörslich um über vier Prozent. Auch der Quartalsausweis des Einzelhändlers JC Penney kommt gut an. Der Kurs legt um fast sechs Prozent zu.
Nicht ganz so euphorisch werden die Zahlen von Staples aufgenommen, obwohl der Anbieter von Bürobedarf dank Kostensenkungen im dritten Quartal in die Gewinnzone zurückgefunden und mit dem Ergebnis je Aktie die Erwartung erfüllt hat. Die Aktie zeigt sich etwas fester.
Zudem richtet sich das Interesse auf Yahoo. Der Internetkonzern hat sein Aktienrückkaufprogramm massiv aufgestockt. Das Unternehmen aus dem Silicon Valley will weitere Aktien im Volumen von fünf Milliarden Dollar zurückkaufen. Rückkäufe hat die Yahoo in jüngster Zeit kontinuierlich durchgeführt. Marktbeobachter führen einen beträchtlichen Teil der Kursgewinne der Yahoo-Aktie in diesem Jahr darauf zurück. Die Aktie hat seit Jahresbeginn um 74 Prozent zugelegt. Auf nasdaq.com notieren die Papiere im vorbörslichen Handel mit 3,4 Prozent im Plus.
Quelle: ntv.de, jwu/DJ