Marktberichte

Anleger verlieren Optimismus Wall Street wird nervös

Langsam breitet sich doch Unruhe an den Märkten aus.

Langsam breitet sich doch Unruhe an den Märkten aus.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Mit einem Tag Verzögerung schlägt eine US-Verwaltung auf Sparflamme doch auf die Wall Street durch. Zusehends schwindet der Glaube an eine schnelle Einigung. Schwache Arbeitsmarktdaten tun ihr Übriges. Die Indizes rutschen ins Minus.

Die sinkende Hoffnung auf eine schnelle Einigung im US-Haushaltsstreit hat zur Wochenmitte die Kurse an der Wall Street belastet. Dazu kamen wenig erbauliche Daten vom US-Arbeitsmarkt. In der Privatwirtschaft sind im September mit 166.000 etwas weniger Stellen geschaffen worden als erwartet. Die Daten standen diesmal besonders im Fokus des Marktes, da der offizielle US-Arbeitsmarktbericht wegen der Behördenschließungen nicht am Freitag veröffentlicht wird.

"Der Antrieb am Dienstag war die Hoffnung, dass es bis zu einer Einigung nur ein oder zwei Tage dauert. Doch dies erfüllte sich nicht", sagte Stratege Michael O'Rourke von JonesTrading Institutional Services. Am Markt wächst nun die Sorge, dass das Gerangel um den Haushalt die Wirtschaft belastet. Immerhin will US-Präsident Barack Obama Bewegung in die festgefahrene Lage bringen. Er hat er die Spitzen von Republikanern und Demokraten zu einem Treffen eingeladen, wie das Weiße Haus mitteilte.

Blick auf Schuldendebatte

"Sobald wir das hinter uns haben, sollten sich die Märkte sehr schnell erholen", sagte Oliver Pursche, Präsident von Gary Goldberg Financial Services. Doch eine weitere hohe Klippe muss noch umschifft werden: Die Abgeordneten müssen bis Mitte Oktober auch über die Anhebung der gesetzlichen Schuldenobergrenze entscheiden. Sollte es keine Einigung geben, droht der Regierung in Washington die Zahlungsunfähigkeit.

Der Dow-Jones-Index verlor 0,4 Prozent auf 15.133 Punkte. Der S&P-500 gab um 0,1 Prozent auf 1.694 Punkte nach. Der Nasdaq-Composite schloss mit einem Minus von 0,1 Prozent bei 3.815 Punkten.

Bei den US-Staatsanleihen sorgte der etwas schwächere Arbeitsmarktbericht für anziehende Notierungen. Daneben seien die Blicke allerdings auch auf die weiteren Entwicklungen in Washington gerichtet. "Der Anleihemarkt dürfte sich bis zu einer Einigung in einer sehr engen Spanne bewegen", sagte Stratege Dan Heckman von U.S. Bank Wealth Management. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um drei Basispunkte auf 2,62 Prozent und damit den niedrigsten Stand seit sieben Wochen.

Am Aktienmarkt stand der Börsengang von Empire State Realty Trust im Fokus. Dem Unternehmen gehören das Empire State Building und andere Immobilien in Manhattan. Der Emissionspreis der Aktie hatte mit 13 Dollar am unteren Ende der geplanten Spanne zwischen 13 und 15 Dollar gelegen. Für die Titel ging es auf 13,10 Dollar nach oben, ein Plus von 0,8 Prozent. Die Aktien des ehemaligen Dow-Jones-Mitglieds Alcoa verloren 1,8 Prozent. Die Analysten der Deutschen Bank haben die Titel zum Verkauf empfohlen.

Cerberus-Gerücht treibt Blackberry

Eine Berg- und Talfahrt erlebte die Blackberry-Aktie. Zunächst ging es mit der Nachricht, dass die Restrukturierung auf kurze Sicht viel teurer ist als gedacht, nach unten. Eine Meldung, wonach auch der Finanzinvestor Cerberus ein Auge auf den Smartphone-Pionier geworfen habe, sorgte dann für einen Anstieg der Titel. Ob der Investor eine Offerte für Blackberry plant, ist aber unklar, sagten informierte Personen. Die Titel von Blackberry gewannen schließlich 0,5 Prozent.

Microsoft-Papiere legten ein Prozent zu. Bei dem Softwarekonzern gerät Firmengründer Bill Gates unter Druck. Nach der Rückzugsankündigung von Konzernchef Steve Ballmer machen sich Insidern zufolge drei der 20 größten Investoren dafür stark, einen wirklichen Neuanfang zu wagen und auch den Verwaltungsratsvorsitzenden Gates abzulösen.

Quelle: ntv.de, sla/jwu/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen