Marktberichte

Der Optimismus bleibt Wall Street zeigt sich robust

Der Streit um die Schuldengrenze prägt die US-Börsen.

Der Streit um die Schuldengrenze prägt die US-Börsen.

(Foto: AP)

Die US-Börsen gehen ohne große Veränderungen in den letzten Handelstag der Woche. Im Fokus der Anleger steht der Haushaltsstreit - aber auch Technologie-Titel sorgen für Gesprächsstoff.

Die New Yorker Börsen eröffnen wenig verändert. Nach den Einbußen der vergangenen Tage wegen des anhaltenden US-Haushaltsstreits stützten Schnäppchenjäger die Kurse. Die Anleger wagten sich allerdings kaum vor. Experten warnten vor negativen Folgen für die Gewinne der Unternehmen im vierten Quartal, sollten die Demokraten von Präsident Barack Obama und die Republikaner sich nicht bald auf einen Etat und eine Anhebung der Schuldengrenze einigen. Weil einige Bundesbehörden wegen des Haushaltsnotstandes den vierten Tag in Folge geschlossen blieben, fiel auch die Vorlage des monatlichen Arbeitsmarktberichts aus.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verliert 0,1 Prozent auf 14.982 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 tritt bei 1678 Zählern auf der Stelle. Der Composite-Index der Technologiebörse Nasdaq legt 0,1 Prozent auf 3778 Punkte zu.

Zwar trübt noch immer der Staatsstillstand die Stimmung. Doch bei der Mitte Oktober anstehenden Schuldenobergrenze gibt es ein wenig Entspannung. Denn der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses John Boehner hat Berichten zufolge "Flexibilität" bei den Verhandlungen mit den Demokraten signalisiert. Die Börsianer hegen überwiegend die Hoffnung, dass sich der Streit noch rechtzeitig beilegen lässt.

Börsianer und Notenbanker appellierten an die Politik, sich zu einigen. Der Markt sei übermäßig verkauft, sagt Analyst Adam Sarhan von Sarhan Capital. "Eine Lösung würde einen kräftigen Schub geben." Aber allmählich stelle man sich Frage, ob dies nur ein Muskelspiel oder einfach nur schwachsinniges Verhalten sei. "jeder Tag, den der Haushaltsnotstand länger andauert, schrumpfen die Aussichten für die Gewinne der Unternehmen im vierten Quartal." Der Chef der US-Notenbank im Bezirk Atlanta, Dennis Lockhart, warnt davor, dass die verzwickte Lage auch die Konjunkturaussichten für das Jahresende eintrübe.

Weil sich die Fronten im Kongress verhärtet haben, sind Hunderttausende Staatsbedienstete im unbezahlten Zwangsurlaub. Die Parlamentarier müssen außerdem in den kommenden beiden Wochen die Anhebung der gesetzlichen Schuldenobergrenze von derzeit 16,7 Billionen Dollar beschließen, sonst droht der weltgrößten Volkswirtschaft die Zahlungsunfähigkeit.

Konjunkturdaten bekommen die Teilnehmer nicht serviert - wegen des "Shutdown" fällt der ursprünglich anstehende Arbeitsmarktbericht unter den Tisch. So müssen sich die Anleger mit Aussagen von Fed-Vertretern begnügen, die sich in großer Zahl zu Wort melden wollen, nämlich Richard Fisher von der Fed in Dallas, Jeffrey Lacker von der Fed in Richmond und William Dudley von der Fed in New York. Angesichts der Haushaltskrise gerät fast in Vergessenheit, dass die Berichtssaison für das dritte Quartal bevorsteht: Bereits am Dienstag wird als erster großer Konzern Alcoa Quartalszahlen ausweisen.

Auf Unternehmensseite steht die Softwarefirma Adobe nach einem Cyber-Angriff im Mittelpunkt. Hacker erbeuteten Namen, Kundennummern und Passwörter von 2,9 Millionen Kunden des Acrobat-Reader- und Photoshop-Herstellers. Die Aktie gibt 0,4 Prozent nach

Facebook-Aktien steigen um 1,3 Prozent auf 49,85 Dollar, nachdem die Tochter Instagram sagte, dass bei ihrem Foto-Dienst künftig Werbung eingeblendet wird. Die Investmentbank Sterne Agee hat deswegen ihr Kursziel für die Aktie um 16 Prozent auf 58 Dollar erhöht. Wie sich indes der angekündigte Börsengang von Twitter auf die Facebook-Aktie auswirkt, ist schwer abzuschätzen.

Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ

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