Marktberichte

Gerüchteküche brodelt Wall Street zieht an

Zum Wochenende ging es an den amerikanischen Börsen steil bergauf. An einem Tag mit wenigen konkreten Meldungen glaubte man nur zu gerne dem Optimismus von Ben Bernanke. Ein fallender Ölpreis, Hoffnungen auf eine Übernahme von Lehman und ein Rettungspaket für die Autobauer taten ihr Übriges.

Der Dow-Jones-Index legte um 197 Zähler oder 1,7 Prozent auf 11 627 Punkte zu. Der marktbreite S&P-500-Index kletterte um 14 Zähler oder 1,2 Prozent auf 1292 Punkte. Die Hightech-orientierte Nasdaq schloss mit einem Plus von 34 Zählern oder 1,4 Prozent bei 2415 Punkten.

Auf Wochensicht verloren der Dow und der S&P aber leicht um 0,2 Prozent, die Nasdaq gab um 1 Prozent nach.

Notenbankchef Ben Bernanke konnte die Märkte am Morgen beruhigen. Bei einem Wirtschaftstreffen sagte er, dass das Wirtschaftswachstum in den kommenden Monaten zwar schwach bleiben dürfte, aber da dies die Rohstoffpreise sinken lasse, würde so die Inflation eingedämmt. Die Anleger nahmen dieses Schönreden dankbar als Grund für eine Rally.

Auch der Ölpreis sank deutlich und schloss bei 114,59 Dollar pro Fass. Der Dollar gewann an Stärke, was die Anleger von den Rohstoffmärkten weglockte und Gelder in die Aktien brachte.

Die Finanzwerte waren die Gewinner des Tages, da sich die Anleger Hoffnungen auf eine Übernahme des angeschlagenen Unternehmens Lehman Brothers machen. Eine koreanische Bank, die zunächst als möglicher Investor angesehen worden war, kann sich auch eine Übernahme Lehmans vorstellen. Dadurch kletterten die Aktien um 5 Prozent.

Auch die anderen Finanzinstitute profitierten davon. Dazu hatte auch Milliardär und Investor Warren Buffet verholfen, der Aktien heute attraktiver findet als noch vor einem Jahr. Deshalb stieg die Aktie von Citigroup um 3,8 Prozent, J.P. Morgan legte um 3,9 Prozent zu und die Aktie von American Express stieg um 4,8 Prozent.

Im Dow legte auch der Flugzeugbauer Boeing um 3,2 Prozent zu. Das Unternehmen, das ursprünglich eine Ausschreibung für Tankflugzeuge gegen das europäische Unternehmen EADS und deren Partner Northrop Grumman verloren hatte, will nun vielleicht kein Gebot für diesen Auftrag mehr abgeben. Boeing hatte die Regierung nämlich dazu gezwungen, den Auftrag neu auszuschreiben. Nun fordert Boeing allerdings, mindestens sechs weitere Monate für die Vorbereitungen zu erhalten.

Auch die Aktien des Autobauers General Motors stiegen um 5,1 Prozent, denn das Unternehmen bereitet sich zusammen mit Ford und Chrysler darauf vor, von der Regierung ein Rettungspaket für die Automobilfirmen zu fordern. Die drei Konzerne fordern 25 Milliarden Dollar, um ihr Überleben zu sichern.

Außerdem hat das größte Bekleidungsunternehmen der USA, Gap Inc., gute Quartalszahlen vorgelegt. Der Gewinn konnte um 51 Prozent auf 229 Millionen Dollar gesteigert werden können, da man das Inventar kontrollierte und Kosten senkte, um so sinkende Verkäufe auszugleichen. Auch in Zukunft soll der Gewinn weiter steigen, denn man will durch die Schließung mehrere Filialen Personalkosten einsparen. Die Aktie legte um 4,7 Prozent zu.

Quelle: ntv.de

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