Marktberichte

Bush warnte Wall Street zitterte

Den Jahrestag des 11. September haben die Börsen gut überstanden - am Donnerstag standen den Anlegern allerdings erneut schwere Zeiten bevor. Mit Präsident Bush und Notenbank-Chef Greenspan meldeten sich gleich zwei der wichtigsten Männer der USA zu Wort und was sie zu sagen hatten, gefiel den Anlegern nicht wirklich. Der Dow Jones fiel 2,4 Prozent auf 8.379 Punkte, für die Nasdaq ging es 2,7 Prozent auf 1.280 Punkte nach unten.

Von der Konjunkturseite gab es bereits vor Börsenbeginn erneut schlechte Nachrichten. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in der Woche zum 7. September auf 426.000 gestiegen nach 407.000 in der Vorwoche. Analysten hatten mit einem Rückgang auf 401.000 Anträge gerechnet.

Wenig Ermutigendes lieferte auch US-Notenbankchef Alan Greenspan, der erneut vor weiterhin dämpfenden Effekten auf die US-Konjunktur warnte, obwohl die Wirtschaft Herausforderungen wie die fallenden Aktienkurse und die Folgen des 11. September gut verkraftet habe. Der US-Bundeshaushalt sehe angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen allerdings nicht vielversprechend aus, so Greenspan weiter.

US-Präsident Bush sagte in seiner mit Spannung erwarteten Rede vor der UN-Vollversammlung, die USA würden mit dem UNO-Sicherheitsrat an einer neuen Irak-Resolution arbeiten. Ein Vorgehen gegen den Irak sei allerdings unvermeidlich, wenn es der UNO nicht gelinge, das Land zur Abrüstung zu zwingen.

Die US-Börsenaufsicht SEC erwartet in den kommenden Wochen weitere Anklagen gegen hochrangige Unternehmensberater. „Ich gehe davon aus, dass wir in dieser und den kommenden Wochen weitere aufsehenerregende Anklagen gegen Leute sehen werden, die das öffentliche Vertrauen missbraucht haben, so SEC-Chef Harvey Pitt.

Bereits seit einiger Zeit in diesem Zusammenhang im Rampenlicht steht der Mischkonzern Tyco. Die Staatsanwaltschaft von Manhatten und die SEC haben eigenen Angaben zufolge neue Klagen gegen den früheren Konzern-Chef, Dennis Kozlowski, und zwei weitere Vorstände erhoben. Einem Zeitungsbericht zufolge plant Tyco selbst ebenfalls eine Klage gegen Kozlowski. Die Aktie startete verspätet in den Handel und schloss nach zwischenzeitlichen Gewinnen unverändert mit 17,80 Dollar.

Der weltgrößte Einzelhändler Wal-Mart warnte unterdessen, dass der Gewinn je Aktie im laufenden Geschäftsjahr um 1 bis 2 Cent je Aktie sinken könnte, falls die SEC neue Bilanzierungsregeln zu Aktienoptionen durchsetzen sollte. Die Aktie fiel 2,0 Prozent auf 53,12 Dollar.

Unter Druck standen die Halbleiter-Werte, nachdem der niederländischen Elektronikkonzern Philips einen negativen Ausblick für seine Chip-Sparte gab. Der Umsatz mit Halbleitern werde im dritten Quartal zwischen 13 und 15 Prozent niedriger liegen als im Vorquartal, so die Niederländer. Die Intel-Aktie fiel 5,5 Prozent auf 15,70 Dollar, AMD verlor 7,3 Prozent auf 7,64 Dollar und für Applied Materials ging es 6,9 Prozent auf 12,74 Dollar nach unten.

Gute Nachrichten gab es von Steel Dynamics. Der Stahlkonzern kündigte am Mittwoch nach Börsenschluss an, die eigenen Prognosen für das dritte Quartal zu übertreffen. Die Papiere legten 17,5 Prozent auf 14,78 Dolar zu.

Quelle: ntv.de

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