Der spanische Schauspieler Javier Bardem hat viele böse Rollen gespielt, zuletzt den psychopathischen Auftragskiller Anton Chigurh in "No Country for Old Men" – dafür gab's sogar einen Oscar. Eine Rolle scheint ihm nun aber doch zu widerwärtig: Einen Hedgefond-Manager in der Fortsetzung des Klassikers "Wall Street" von Oliver Stone will er nicht spielen.

Nachdem bereits seit Wochen bekannt war, dass Bardem für die Rolle eines fiesen Finanz-Hais geplant war, hat der Spanier jetzt abgesagt. Offizieller Grund: Er will zur selben Zeit an der Seite von Julia Roberts die Buchverfilmung "Eat Pray Love" drehen.

Ist es das? Oder will Bardem mit der Wall Street einfach nichts zu tun haben? Jeremy Zimmerman, der Casting Director für "Wall Street 2" gibt jedenfalls offen zu, dass sich die Zeiten geändert haben. Die Protagonisten im ersten Film waren die Helden. "Die Achtzigerjahre waren die Zeit des Wachstums und jeder hielt das für eine tolle Sache", sagt er. "Heute ist die öffentliche Wahrnehmung von Bankern und Fond-Managern eben ganz anders. Vor allem in einer Zeit nach Bernie Madoff."

Gerade deshalb trauern Film-Experten an der Wall Street dem Spanier hinterher. "Mit seinem kalten und gefühllosen Ausdruck wäre Javier Bardem die Idealbesetzung", meint ein Trader.

Douglas ist dabei

Sicher ist unterdessen, dass Michael Douglas wieder mit von der Partie sein wird. Er schlüpft noch einmal in die Rolle des Gordon Gekko, dessen Ausspruch "Gier ist gut" dem ersten Film Charakter verlieh – und der Wall Street ein Thema für die folgenden Jahrzehnte, an dem große Teile des Marktes in den vergangenen Jahren zerbrachen.

In der Neuauflage von "Wall Street", die den Untertitel "Geld schläft nicht" tragen soll, kommt Gekko gerade aus dem Gefängnis. Shia LaBeouf ("Transformers") spielt einen jungen Händler, der mit Gekkos Tochter liiert ist. Der hat den Verdacht, dass ein böser Hedgefond-Manager – die Bardem-Rolle – für den überraschenden Selbstmord seines Mentors verantwortlich ist. Er sinnt auf Rache und spannt Gekko für seine Zwecke ein.

Über den Plot ist nicht mehr bekannt, Gerüchten zufolge ist das Drehbuch noch nicht einmal fertig geschrieben – kein Wunder, denn die Situation an der Wall Street ist zur Zeit etwas undurchsichtig. Die Dreharbeiten sollen dennoch in den nächsten Wochen beginnen.