Neuer Markt wird aufgelöst War nix mit Nemax
26.09.2002, 19:14 UhrDie Vertrauenskrise am Neuen Markt frisst ihre Kinder - den Neuen Markt selbst. Die Deutsche Börse in Frankfurt gab am Donnerstag bekannt, dass das einstige Hoffnungssegment aufgelöst werden soll. Die Indizes zeigten sich von ihrem eigenen Ende allerdings wenig beeindruckt und drehten den Kursturbo auf nach dem Motto "Ende gut, alles gut".
Der Nemax 50 gewann 2,1 Prozent auf 365 Zähler, der Nemax All Share verbesserte sich um zwei Prozent auf 412 Zähler.
Die Deutsche Börse teilte am Donnerstag mit, dass es den Neuen Markt wie man ihn jetzt als privatrechtlich organisiertes Segment kennt in Zukunft nicht mehr geben wird. Die Börse plant für Anfang 2003 einen radikalen Umbau ihrer Aktienmarktsegmente und löst im Zuge dessen die Handelssegmente Neuer Markt und Smax auf. Geplant sei ein mit hohen Zugangsvoraussetzungen ausgestattetes Segment „Prime Standard“ und ein Einstiegssegment mit dem Namen „Domestic Standard“, so die Deutsche Börse. Mit der Neuregelung werde man für den „Prime Standard“, dem die Indizes Dax, MDax und ein Börsenbarometer für Technologieaktien, das voraussichtlich ähnlich viele Unternehmen wie der Nemax 50 enthalte, die höchsten Transparenzanforderungen in Europa einführen.
Händler zeigten sich wenig angetan von den Plänen der Börse. Es gebe noch viele Fragezeichen über die tatsächliche Neuordnung, unter anderem auch was mit den Fonds passiere, die die Neue Markt-Indizes abbilden würden, so ein Börsianer. Es handele sich nur um eine neue Verpackung, der Inhalt und die Probleme blieben gleich, so ein anderer Marktteilnehmer.
Medigene hat von dem US-Patent- und Markenamt zwei Patente für die Behandlung von Hautkrebs erhalten. Aus Basis seiner rAAV-Technologie entwickelt das Biotechnunternehmen zur Zeit gemeinsam mit Aventis einen Impfstoff zur Behandlung von bösartigem Hautkrebs. Die Aktie legte 8,9 Prozent auf 3,92 Euro zu.
Der US-Softwarekonzern Microsoft plant einem Zeitungsbericht zufolge zusammen mit T-Online einen Internet-Dienst für seine Spielekonsole X-Box. Technisch sei bereits alles geklärt, so ein Microsoft-Sprecherin dem Bericht zufolge, die Vertragsverhandlungen seien allerdings noch nicht abgeschlossen. Die T-Online-Aktie verbuchte ein Plus von 8,6 Prozent auf 7,32 Euro.
Quelle: ntv.de