Marktberichte

Hitzewelle mit Folgen Weizenpreis schnellt hoch

Das Wetter und die Konjunktur machen den Anlegern an den Rohstoffmärkten zu schaffen: Zum einen sorgt die Hitzewelle für schlechte Ernteaussichten, was den Weizenpreis hochschnellen lässt. Zum anderen gibt es erste Anzeichen, dass die Volkswirtschaften in den USA und China nicht so rund laufen, wie viele Börsianer das zuletzt gehofft hatten.

Auf den Feldern verbrennt das Getreide in der Sonne.

Auf den Feldern verbrennt das Getreide in der Sonne.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die renommierte Getreide-Fachzeitschrift "Strategie Grains" senkte ihre monatlichen Ernteschätzungen für die Europäische Union. "Das Ende der Reifeperiode in Europa fällt mit einer Hitzewelle in Westeuropa und ungewöhnlich schweren Regenfällen in Osteuropa zusammen, was zu einer deutlichen Verringerung der geschätzten Ernte in beiden Teilen der EU führen wird", stellten die Analysten der Zeitschrift fest. Besonders in Deutschland, den Benelux-Staaten, Frankreich, Polen und Großbritannien bedrohe die Hitzewelle die Ernte. Bulgarien, Ungarn und Rumänien litten dagegen unter der extrem feuchten Witterung. Bulgariens Regierung senkte ihre Schätzungen für die Getreideernte auf 3,5 Mio. Tonnen von zuvor geschätzten 4,0 Mio Tonnen. "Strategie Grains" rechnet auch bei Gerste und Mais mit niedrigerem Erntevolumen. An der Euronext in Paris stieg der richtungsweisende Getreide-Future mit Fälligkeit im November um 4,5 Prozent auf ein Kontrakthoch von 174 Euro je Tonne.

Die Nachrichten aus Asien setzten vor allem die Preise für konjunktursensitive Industriemetalle unter Druck. Einige Anleger gingen wieder auf Nummer sicher und kauften Gold. Das gelbe Metall verteuerte sich entsprechend um 0,6 Prozent auf 1214,85 Dollar je Feinunze. Kupfer verbilligte sich dagegen um bis zu 1,8 Prozent auf 6.603 Dollar je Tonne. Chinas Hunger auf das vor allem im Bau benötigte Metall galt als wesentlicher Grund für die massive Preiserholung. Chinas Wirtschaft war im zweiten Quartal mit 11,9 Prozent Wachstum im Bruttoinlandsprodukt aber langsamer als im Vorquartal mit 11,9 Prozent gewachsen. Doch nicht nur in China wachsen die Bäume nicht in den Himmel: "Das Tempo der wirtschaftlichen Erholung weltweit lässt nach", erklärte ein Börsianer. Das zeigten zum einen die am Mittwochabend veröffentlichen Sitzungsprotokolle der Fed und die schwachen Daten vom US-Einzelhandel, die ebenfalls am Mittwoch veröffentlicht worden waren.

Der Ölpreis gab zunächst deutlich nach, erholte sich bis zum Mittag aber. Ein Fass (159 Liter) der US-Leichtölsorte WTI kostete mit 77,50 Dollar 0,6 Prozent mehr als Mittwoch, Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich ebenfalls um 0,6 Prozent auf 77,20 Dollar.

Quelle: ntv.de, rts

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