Marktberichte

Ölpreise purzeln wieder Weizenpreise fallen, Mais auch

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(Foto: picture alliance / dpa)

Zum Wochenstart legen die Ölpreise deutlich zu, weil der Dollar unter Druck gerät. Eine schwächere US-Währung verbilligt Rohöl für Investoren außerhalb des Dollarraums. Nun ist der Spuk wieder vorbei, Brent und WTI kosten weniger. Das gleiche Bild zeichnet sich auch beim Weizen und Mais ab.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 64,36

Die Ölpreise haben am Dienstag einen kleinen Teil ihrer Vortagsgewinne abgegeben. Händler sprachen von einer üblichen Gegenbewegung. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Juli-Lieferung kostete am Morgen 101,86 US-Dollar. Das waren 20 Cent weniger als am Montag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank um 36 Cent auf 93,09 Dollar.

Am Montag hatten die Ölpreise deutlich zugelegt, nachdem der amerikanische Dollar stark unter Druck gekommen war. Eine schwächere US-Währung verbilligt Rohöl für Investoren außerhalb des Dollarraums.

Belastet wurde der Dollar von dem stark beachteten ISM-Index für die Industrie, der auf den tiefsten Stand seit vier Jahren und zugleich unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten gefallen war. Für die allgemein erwartete Wachstumsbeschleunigung in der weltgrößten Volkswirtschaft ist dies ein ebenso schlechtes Vorzeichen wie für die ohnehin gedämpfte Nachfrage nach Rohöl und Ölprodukten.

Getreide braucht Sonne

Die Aussicht auf eine Wetterbesserung in Deutschland und Frankreich drückte indes die Preise für Weizen. EU-Weizen verbilligte sich um 0,8 Prozent auf 206 Euro je Tonne. Erst am Montag hatte der Preis mit 210 Euro das höchste Niveau seit Mitte Mai erreicht. Auch der in London gehandelte Weizen-Future zur Lieferung im November fiel um 0,7 Prozent auf 178 Pfund Sterling je Tonne.

"Nach dem ziemlich kalten und verregneten Mai sieht es endlich nach trockenem und sonnigem Wetter aus, genau das, was das Getreide jetzt braucht", erklärte ein Händler. Zudem könnte der Rhein - einer der wichtigsten Wasserwege Europas - schon bald wieder voll befahrbar sein. Transportprobleme sollte es somit kaum geben. Außer dem Rhein ist wegen des Hochwassers derzeit auch die Donau zum Teil für den Schiffsverkehr gesperrt.

Gute Ernte, fallende Preise

Nach dem jüngsten Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums zur Mais-Aussaat setzen die Anleger auf eine gute Ernte. Die Preise für US-Mais zur Lieferung im Juli und im Dezember - dieser Kontrakt ist derzeit der aktivste - gaben um ein und 2 Prozent nach. Das US-Landwirtschaftsministerium hatte zuvor mitgeteilt, dass per Sonntag 91 Prozent der geplanten Mais-Saat ausgebracht sei. "Dadurch sinkt die Gefahr, dass die tatsächliche Maisfläche wesentlich hinter der geplanten Fläche zurückbleibt", schrieben die Analysten der Commerzbank.

Vor einer Woche waren erst 86 Prozent der Fläche genutzt. Der Fünfjahres-Durchschnitt liegt für diese Jahreszeit bei 95 Prozent. Vor allem nasses Wetter hatte die US-Farmer an der Aussaat gehindert. Börsianer fürchten allerdings, dass die Preise schon bald wieder steigen könnten. Da fast zehn Prozent der geplanten US-Maisfläche noch nicht bestellt ist, hält die Commerzbank deutliche Ertragseinbußen für wahrscheinlich. "Für nach dem 1. Juni ausgesäte Flächen werden diese auf etwa 25 Prozent taxiert", schrieben die Experten in ihrem Tageskommentar. "Wir erachten die derzeitige Preisschwäche bei Mais daher nur als vorübergehend."

Derweil gab auch der Preis für Sojabohnen zur Lieferung im Juli um 0,7 Prozent nach. Dem US-Landwirtschaftsministerium zufolge ist bislang erst 57 Prozent der Saat ausgebracht.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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