Euro weiter über 1,34 Dollar Yen-Schwäche dauert an
11.04.2007, 12:03 UhrDie Aussicht auf steigende Zinsen in der Euro-Zone hat am Mittwoch die Anleger weiter in den Euro gelockt. Die Gemeinschaftswährung kletterte zeitweise auf ein Rekordhoch von 160,18 Yen nach 159,89 Yen am Vorabend. Der US-Dollar stieg auf 119,30 Yen von rund 119 Yen. Zur US-Währung behauptete sich der Euro auf dem Niveau des Vortages-EZB-Referenzkurses von 1,3426 US-Dollar. In den Fokus der Anleger dürften am Abend das Protokoll zum letzten Zinsentscheid der US-Notenbank vom März und eine Ansprache von US-Notenbankchef Ben Bernanke stehen.
"Der Markt erhofft sich vom Protokoll der Fed Hinweise auf die Lage am Immobilienmarkt und die weitere Zinsentwicklung", sagte ein Händler. "Ich glaube, die Hypothekenkrise in den USA ist noch nicht ausgestanden, und das wird mittelfristig den Dollar belasten." Ende Februar hatte die Schieflage einer Hypothekenbank in den USA an den Finanzmärkten Angst vor einer Rezession der weltgrößten Volkswirtschaft ausgelöst. Mit einer rapiden Abschwächung des US-Wirtschaftswachstums dürften die Zinsen in den USA stärker als bisher erwartet fallen. Damit würde die Zinsdifferenz zu Japan schmelzen. Dies wiederum würde zu einer Auflösung der so genannten Carry Trades führen, bei denen sich Anleger in niedrig verzinsten Währungen verschulden, um die Gelder in Hochzinsländern anzulegen. In Japan liegt der Zins bei nur 0,5 Prozent, in den USA dagegen bei 5,25 Prozent und in der Euro-Zone bei 3,75 Prozent.
Warten auf EZB-Pressekonferenz am Donnerstag
Mit Blick auf das am Wochenende anstehende Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs der sieben führenden Industrieländer (G-7) hielten sich viele Anleger zurück. Nach Angaben japanischer Regierungsvertreter wird die Yen-Schwäche aber kein Gesprächsthema sein.
Nach Angaben von Händlern sind zudem viele Marktteilnehmer vor der EZB-Zinssitzung am Donnerstag vorsichtig, auch wenn für diese Woche keine Zinsänderung erwartet wird. Die meisten Analysten rechnen erst für Juni wieder mit einer Zinserhöhung von 25 Basispunkten auf dann vier Prozent. Auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Zinsentscheidung werde EZB-Chef Jean-Claude Trichet die Märkte entsprechend vorbereiten, vermuten Analysten. Etliche EZB-Ratsmitglieder äußerten sich zuletzt optimistisch über das Wachstum und gleichzeitig besorgt über Inflationsgefahr im Euro-Raum. "Die Notenbanker haben eindeutig signalisiert, dass die Zinsen noch weiter steigen werden", sagte ein Händler.
Quelle: ntv.de