Pfunds-Sterling Yen schwächelt weiter
23.01.2007, 11:17 UhrDie Schwäche des japanischen Yen war auch am Dienstag das wichtigste Gesprächsthema am internationalen Devisenmarkt.
Die asiatische Leitwährung wertete zu anderen wichtigen Währungen auf neue Mehrjahrestiefs ab - zum britischen Pfund sogar auf den tiefsten Stand seit 14 Jahren.
Devisenhändler machten das Zögern der japanischen Notenbank hinsichtlich weiterer Zinserhöhungen und so genannte Carry Trades für den anhaltenden Yen-Verfall verantwortlich.
Die Bank of Japan (BoJ) hatte in der vergangenen Woche den Leitzins zur Versorgung der Wirtschaft mit Zentralbankgeld bei 0,25 Prozent belassen. "Die BoJ scheint sich derzeit außer Stand zu sehen, die Zinsen weiter zu erhöhen - und das zu einer Zeit, in der andere Notenbanken ihre Geldpolitik straffen", sagte Devisenstratege Johan Javeus von der schwedischen SEB-Bank. Währungen profitieren tendenziell von steigenden Leitzinsen, weil Finanzanlagen im entsprechenden Währungsraum im Vergleich zu niedrig verzinsten Währungen attraktiver sind.
Carry Trades belasten den Yen seit Monaten. Dabei nutzen Anleger Zinsdifferenzen aus. Sie nehmen Kredite in niedrig verzinsten Währungen wie dem Yen auf und investieren das Geld in höher verzinsten Währungen. Die Zinsdifferenz zwischen Japan und der Euro-Zone liegt derzeit bei 3,25, zu den USA bei fünf Prozentpunkten. Nach der jüngsten überraschenden Zinserhöhung der Bank of England auf 5,25 Prozent profitiert auch das Pfund zunehmend von seiner hohen Rendite.
Entsprechend kletterte die britische Währung am Dienstag zum Euro auf den höchsten Stand seit vier Jahren. Am Vormittag kostete ein Euro 65,40 Pence. Zum US-Dollar näherte sich das Pfund der psychologisch wichtigen Marke von zwei US-Dollar. Dieses Niveau konnte das Pfund Anfang der Neunziger Jahre zweimal knapp erreichen, hatte dann aber immer wieder abgewertet. Ein Pfund kostete am Vormittag knapp 1,9840 US-Dollar.
Der Euro hielt sich zum Yen in der Nähe seines Anfang des Monats erreichten Rekordhochs. Händler zahlten für die Gemeinschaftswährung in Frankfurt 157,20 Yen. Zum US-Dollar legte der Euro am Dienstag leicht zu und verteuerte sich auf 1,2980 von 1,29 48 am Vorabend in New York.
Quelle: ntv.de