Die Unsicherheit über das Ausmaß der US-Hypothekenkrise hat am Dienstag dem Yen wieder etwas Auftrieb gegeben. Der Kurs der japanischen Währung legte zu Dollar und Euro zu. Angesichts erwarteter weiterer Zinssenkungen in den USA werde der Dollar weniger attraktiv, erklärten Händler. Damit verlören auch die Spekulationsgeschäfte gegen den Yen an Bedeutung.

Der Dollar rutschte bis auf 114,10 Yen von 114,90 Yen am Vorabend in New York. Der Euro fiel bis auf rund 154 Yen von 154,78 Yen am Vorabend. Zum Dollar notierte die Gemeinschaftswährung mit 1,3475 Dollar nahezu unverändert.

"Die Probleme, die Grundlage der destabilisierten Finanzmärkte sind, bleiben ungelöst und virulent", fasste Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank die Lage an den Märkten nach der überraschenden Zinssenkung der US-Notenbank (Fed) vom Freitag zusammen. Der Schritt der Fed sei Valium für die Finanzmärkte gewesen und habe eine Panik verhindert.

Die Fed hatte am Freitag den Diskontsatz, zu dem sich Banken in den USA bei der Notenbank Geld leihen, um einen halben Basispunkt auf 5,75 Prozent gesenkt. Viele Analysten halten es zudem für wahrscheinlich, dass die Europäische Zentralbank (EZB) in diesem Umfeld von der für September erwarteten Leitzinserhöhung Abstand nehmen wird.