Marktberichte

Leichte Verluste Zickzack an Wall Street

Die US-Börsen hielten sich am Montag tapfer, obwohl mit Wachovia das dritte große Unternehmen enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt hatte. Nach einem Tag Auf und Ab endete der Handel lediglich mit leichten Verlusten, da die Einzelhandelsumsätze besser waren als erwartet.

Der Dow-Jones-Index gab um 0,2 Prozent auf 13.302 Punkte nach. Der marktbreite S&P-500-Index sank um 0,3 Prozent auf 1329 Punkte. Die Hightech-orientierte Nasdaq verlor 0,6 Prozent auf 2276 Punkte.

Die amerikanische Wirtschaft könnte im ersten Quartal gerade so noch einmal gewachsen sein. Das Inventar der Geschäfte wuchs im Februar um 0,6 Prozent, nachdem es auch im Januar bereits gestiegen war. Allerdings lag dies an niedrigeren Verkaufszahlen der Händler, deren Umsatz um 1,1 Prozent zurückgegangen war. Ein steigendes Inventar wird allerdings als Wirtschaftswachstum gewertet.

Außerdem sind die Einzelhandelsumsätze im März um 0,2 Prozent gestiegen, wobei besonders die Verkäufe beim Sprit im Vergleich zum Vormonat höher waren. Ohne die Spritverkäufe blieben die Einzelhandelsumsätze unverändert, was zeigt, dass die Verbraucher zwar die höheren Spritpreise zahlen, allerdings an anderer Stelle vermehrt aufs Geld achten.

Der Ölpreis schloss aufgrund der stark gestiegenen Verkäufe mit einem neuen Rekordschlusskurs von 111,83 Dollar pro Fass.

Bei den Unternehmen kam der dritte Schock der Ertragssaison vom dritten großen Unternehmen, das seine Bücher geöffnet hat. Nach Alcoa und GE hat nun auch die Bank Wachovia die Prognosen deutlich verfehlt. Statt dem erwarteten Gewinn wurde im ersten Quartal des laufenden Jahres ein Verlust von 350 Millionen Dollar eingefahren. Zusätzlich will die Bank 7 Milliarden Dollar durch die Ausgabe neuer Aktien einnehmen, Stellen streichen und die Dividende kürzen. Die Aktien fielen um 9 Prozent.

Dies schürte an den Märkten Sorgen um die Ergebnisse der anderen Banken und Finanzinstitute, die noch in dieser Woche ihre Bilanzen offenlegen. So sank die Aktie von Citigroup um 3,6 Prozent, J.P. Morgan gab um 2,4 Prozent nach und Merrill Lynch verlor 1,8 Prozent.

Dies war ein Zeichen für die Experten, dass die Kreditkrise noch nicht ausgestanden ist und noch weitere schlechte Nachrichten zu erwarten sind. Selbst die sonst recht positiv beurteilten Technologie- und Verbraucherwerte gälten in der Zwischenzeit nicht mehr als Wachstumsgaranten, da sowohl die Ausgaben von Corporate Amerika als auch die der Verbraucher rückläufig seien.

Aber es gab auch Gewinner am Montag. Die Aktien der Fluggesellschaften Delta Air Lines und Northwest Airlines konnten zulegen, da die beiden Firmen laut dem Wall Street Journal am Dienstag eine Einigung in ihren seit Monaten andauernden Konsolidierungsverhandlungen verkünden könnten. Dies würde die weltweit größte Fluggesellschaft kreieren. Die Papiere von Northwest kletterten um 2,4 Prozent und die von Delta um 4,7 Prozent.

Die Aktie von Elektronikhändler Circuit City sprang um 27 Prozent nach oben, nachdem der Videoverleiher Blockbuster ein Übernahmeangebot von 6 bis 8 Dollar pro Aktie, rund 1,3 Milliarden Dollar, gemacht hat. Dies stellt ein Premium von 105 Prozent im Vergleich zum Schlusskurs vom Freitag für Circuit City dar. Die Papiere von Blockbuster gehen daher um 10 Prozent zurück.

Quelle: ntv.de

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