Marktberichte

Angst vor Engpässen Zinnpreis auf Rekordhoch

Der Preis für Zinn ist am Donnerstag angesichts von Befürchtungen über Lieferengpässe auf ein Rekordhoch gestiegen. Die Tonne Zinn - das Metall wird unter anderem zur Herstellung von Konservendosen benötigt - verteuerte sich um mehr als drei Prozent auf 15.700 Dollar. Barclays Capital führte den Preisanstieg unter anderem auf einen Arbeitskampf Anfang Juli in der staatlichen bolivianischen Mine Huanuni zurück. Zudem hatte die indonesische Regierung auf der Insel Bangka mehrere kleine Schmelzhütten geschlossen.

Seit Jahresanfang hat der Zinnpreis 36 Prozent zugelegt. Die meisten Analysten erwarten, dass sich dieser Trend fortsetzt. "Einige Leute sind zu stark investiert, als dass sie jetzt aussteigen könnten", erklärte ein Fondsmanager in Zürich. Auch die Preise für die übrigen Metalle zogen an. Kupfer verteuerte sich um 20 Dollar auf 7845 Dollar je Tonne, Aluminium legte ebenfalls 20 Dollar auf 2806 Dollar zu.

Auch der Ölpreis setzte seinen Aufwärtstrend fort. Das Fass (159 Liter) Brent verteuerte sich in der Spitze um gut ein Prozent auf 77,55 Dollar, das Fass WTI um fast ein Prozent auf 75,71 Dollar. Damit notierte Brent - es gilt derzeit für den Ölmarkt als richtungweisend - nur noch wenig mehr als einen Dollar unter dem Rekordhoch von 78,65 Dollar von August 2006.

Händler machten für den neuerlichen Preisanstieg die am Vorabend veröffentlichten US-Lagerdaten für Öl und Ölprodukte verantwortlich. Überraschend waren die Benzinvorräte in den USA zurückgegangen. Zudem gab es Produktionsausfälle in Angola, wo technische Probleme den französischen Konzern Total zur Halbierung seiner Tagesförderung in einem Ölfeld zwangen. Der überraschend deutliche Anstieg des Bruttoinlandsprodukts in China - dem zweitgrößten Ölverbraucher weltweit nach den USA - trug ebenfalls zum Preisanstieg bei. Die chinesischen Ölimporte legten im ersten Halbjahr um 11,2 Prozent zu.

Der Goldpreis zog zeitweise um 0,2 Prozent auf 673,95 Dollar je Feinunze an, notierte am frühen Nachmittag aber fast unverändert zum Vorabend.

Quelle: ntv.de

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