Durchatmen nach Paniktagen Zuversicht kehrt nach Asien zurück
25.06.2013, 10:30 Uhr
Erste Hoffnungsschimmer aus Asien
(Foto: REUTERS)
Nach Tagen der Unsicherheit kommen von den Handelsplätzen in Fernost erste Zeichen der Entspannung. In China verpasst der Shanghai Composite Index nur knapp die Gewinnzone.
Die Stimmung an den asiatischen Börsen ist erneut von der Sorge um eine Finanzkrise in China getrübt worden. Allerdings konnten die meisten Indizes ihre Verluste zum Handelsende begrenzen. "Überall auf den Märkten herrscht noch immer Panik wegen einer Kreditklemme", sagte ein Händler. "Aber immerhin ist die Grundstimmung am Markt etwas besser als Ende vergangener Woche."
Dazu trug wesentlich die chinesische Notenbank bei: Sie versicherte, die Liquiditätsrisiken im Interbankenmarkt weitgehend unter Kontrolle zu haben. Die Zentralbank will die Geldmarktzinsen wieder auf ein vernünftiges Maß zurückführen. Spekulationen über eine Stellungnahme der Bank hatten schon im späten Handel zu einer starken Erholung am chinesischen Aktienmarkt geführt.
In Tokio schloss der Nikkei-Index 0,72 Prozent im Minus mit 12.969 Punkten. Der breiter gefasste Topix verlor 1,01 Prozent auf 1078 Punkte. Der schwache Yen konnte die Furcht vor einer Kreditklemme in China nicht in den Hintergrund rücken Trotzdem gehörten die Papiere von exportorientierten Unternehmen wie Sony zu den Werten, die noch Gewinne verzeichneten. Verlierer waren vor allem Autowerte und Banktitel.
Die Anleger hielten sich sehr zurück. Das niedrige Handelsvolumen spiegele das risikoaverse Verhalten vieler Investoren wider, sagte der Stratege Kenichi Hirano von Tachibana Securities. Dazu trage auch weiterhin die Angst vor einer abebbenden Geldschwemme in den USA bei.
In China ging der Shanghai Composite Index letztlich mit einem Minus von 0,19 Prozent bei 1960 Punkten aus dem Handel, nachdem er zwischenzeitlich die Verluste schon auf mehr als fünf Prozent ausgeweitet hatte. Die chinesischen Aktien weiteten in dieser Woche ihre Verluste auf mehr als zehn Prozent aus. Bereits zu Wochenbeginn hatte ein Minus von fünf Prozent gestanden.
Zur Unruhe trugen Berichte über Ausfälle an den Geldautomaten einiger Banken bei. Die größten Verlierer an der chinesischen Börse waren die Banken. Doch die Anleger waren auch besorgt, dass sich die Lage auf das chinesische Wirtschaftswachstum auswirken könnte. Das könnte Chinas wichtigste Handelspartner wie Japan und Südkorea und letztlich die gesamte Weltwirtschaft in Mitleidenschaft ziehen.
Auch in Südkorea und Australien gaben die Börsen nach. Dagegen legte der Hongkonger Hang-Seng-Index sogar etwas zu.
Der Euro zeigte sich im fernöstlichen Devisenhandel mit 1,3129 Dollar stabil nach 1,3118 Dollar beim New Yorker Vortagesschluss. Zwei hochrangige Mitglieder der US-Notenbank, Narayana Kocherlakota sowie Richard Fisher, hatten am Vorabend Ängste heruntergespielt, dass die Fed kurzfristig aus der expansiven Geldpolitik aussteigen könnte. Ein Dollar kostete 97,46 Yen nach 97,69 Yen am Montag.
Quelle: ntv.de, jwu/DJ/dpa/rts