Marktberichte

Ausverkauf am Aktienmarkt Dax rauscht runter

Enttäuschende Konjunkturdaten lassen den deutschen Aktienmarkt zur Wochenmitte ein weiteres Mal einbrechen. Damit rutscht der Dax bereits den dritten Tag in Folge um mehr als jeweils 100 Punkte nach unten. Ein Ende des Ausverkaufs ist vorläufig nicht in Sicht.

Die Angst am deutschen Aktienmarkt vor einer wirtschaftlichen Talfahrt hat die Kurse einmal mehr fest im Griff. Der Leitindex Dax sürzte nach einem überraschend schwachen Einkaufsmanagerindex aus den USA massiv ins Minus und riss dabei zeitweise unter die Marke von 6600 Punkten. Bis Handelsschluss konnte sich der Markt leicht fangen, doch es bliebnein dickes Minus mit Verlusten durch alle Branchen. Einzig die Deutsche Börse jubelte.

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Der Dax beendete den Handel am Mittwoch mit einem Minus von 2,3 Prozent auf 6640,59 Punkten. Der MDax gab 2,4 Prozent ab auf 9719,13 Zähler. Der TecDax rutschte um 3,2 Prozent ab auf 762,21 Punkte.

Unternehmen und Anleger müssten sich auf langsameres Wachstum einstellen, sagte Aktienmarkt-Experte Justin Urquhart Stewart von Seven Investment Managers. Der Auftragseingang der US-Industrie ging im Juni überraschend stark um 0,8 Prozent zurück und der Konjunkturindex der Einkaufsmanager des nicht-verarbeitenden US-Gewerbes lag mit 52,7 Punkten unter der Markterwartung von 53,6 Zählern.

Größter Dämpfer war ein schwaches Konjunktursignal der US-Dienstleister. Der am Markt viel beachtete ISM-Index sank im Juli von 53,3 auf 52,7 Punkte. Marktexperten hatten hingegen auf einen Anstieg gehofft. Das Barometer fiel damit auf den tiefsten Stand seit Februar 2010, liegt aber weiter über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Ein überraschend starker Arbeitsmarktbericht des privaten Jobdienstleisters ADP blieb hingegen ohne größere Auswirkungen. Händlern zufolge ist der Markt derzeit sensibel für negative Nachrichten.

Größte Verlustserie seit Jahren

Aktienhändler bezeichneten die Dax-Verluste der vergangenen Tage als überzogen. In den sechs Handelstagen zum Mittwoch verlor er bis zu elf Prozent. Dies ist der stärkste Kursrutsch seit zweieinhalb Jahren. Die Stimmung sei derart negativ, dass trotz der günstigen Bewertungen niemand den Wiedereinstieg in den Markt wage, fügte ein Börsianer hinzu.

Unter Druck standen vor allem zyklische Werte, deren Schicksal stark an der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hängt. Für Volkswagen ging es um 4,6 Prozent abwärts, der Stahlriese ThyssenKrupp gab 4,6 Prozent nach. Der Autobauer Daimler ging mit einem Minus von 4,4 Prozent aus dem Handel, Papiere des Chipkonzerns Infineon notierten 4,0 Prozent.

Nach den massiven Kursverlusten von Metro nach schwachen Quartalszahlen am Dienstag geben die Aktien nochmals um 5,2 Prozent nach. Die Kommentare der Finanzanalysten zu den Ergebnissen fielen überwiegend negativ aus, die Kursziele für die Metro-Aktie wurden gesenkt.

Einziger Gewinner war die Deutschen Börse, die 2,3 Prozent stieg. Dem Konzern wurden für die Fusion mit der New Yorker NYSE mittlerweile mehr als 95 Prozent der Anteile angedient. Ob die Deutsche Börse bei den restlichen Papieren einen rechtlich möglichen Zwangsumtausch plant, ist noch offen.

Kurssprünge im MDax

Unter den Nebenwerten standen insbesondere die Papiere von Fuchs Petrolub unter Druck. Nach einem vorsichtigen Geschäftsausblick fielen die Papiere des Schmierstoffherstellers im MDax um 9,8Prozent.

Axel Springer stiegen hingegen um 9,8 Prozent. Hier lobten Analysten überraschend hohe Gewinnmargen des Medienkonzerns in den Geschäftsfeldern digitale Medien und bei Magazinen.

Quelle: ntv.de, nne/DJ/rts

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