US-Börsen schließen kaum verändert n-tv läutet Schlussglocke
14.07.2010, 22:46 UhrGroßer Tag für n-tv: Mit Markus Koch und Katja Dofel läuten erstmals Vertreter eines deutschen Senders die Schlussglocke an der Wall Street. Seit nunmehr 15 Jahren berichtet n-tv von der New Yorker Börse. Die US-Börsen beenden den Mittwochhandel fast auf dem Niveau des Vortages.
Die guten Zahlen von Intel haben doch nicht für den großen Schwung an den amerikanischen Börsen gesorgt. Konjunktursorgen waren dafür verantwortlich, dass zu keinen keinen größeren Kurssteigerungen kam. So ging die US-Notenbank Fed mit ihrer Wachstumsprognose für dieses Jahr runter. Zudem verzeichnete der US-Einzelhandel sinkende Umsätze.
Dennoch war der Mittwoch an der Wall Street ein besonderer: Der Handelsschluss um 22 Uhr MESZ wurde nämlich durch n-tv vollzogen. Der Börsenreporter für New York, Markus Koch, läutete gemeinsam mit seiner Frankfurter Kollegin Katja Dofel die Schlussglocke. Bei der Zeremonie zugegen war n-tv Geschäftsführer Hans Demmel. In diesem Monat berichtet n-tv seit 15 Jahren von der New Yorker Börse. Bislang war es noch keinem deutschen Sender vergönnt gewesen, einen Handelstag in New York zu beenden.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte bewegte sich kaum und schloss auf 10.366 Punkten. Im Verlauf pendelte er zwischen 10.303 und 10.400 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500-Index notierte auf 1095 Zählern ebenfalls nahezu unverändert. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg hingegen um 0,4 Prozent auf 2249 Stellen.
Wie aus den Juni-Sitzungsprotokollen hervorging, war der Fed-Offenmarktausschuss der Ansicht, die Notenbank müsse weitere Konjunkturmaßnahmen in Betracht ziehen, sollte sich ein trüber werdender Ausblick weiter verschlechtern. Zugleich revidierte das Gremium seine Wachstumsprognose für dieses Jahr leicht nach unten. Die Märkte fielen nach Veröffentlichung des Protokolls auf ein Tagestief, erholten sich davon aber letztlich wieder.
Für schlechte Stimmung sorgten zuvor bereits schwache Umsatzzahlen aus dem Einzelhandel. Die Erlöse in der Branche gingen im Juni den zweiten Monat in Folge zurück und fielen um 0,5 Prozent. Volkswirte hatten im Schnitt ein Minus von 0,2 Prozent erwartet. Die Zahlen führten den Anlegern erneut vor Augen, dass sich die wirtschaftliche Erholung in den USA in den vergangenen Monaten verlangsamt hat.
Gestoppt wurde der Abwärtstrend von Intel. Der Chiphersteller hat mit 2,9 Milliarden Dollar den höchsten Quartalsgewinn seiner 42-jährigen Geschichte eingefahren. Die Resultate übertrafen selbst die kühnsten Erwartungen der Analysten. Intel führte die Entwicklung auf eine starke Nachfrage nach PCs und Großrechnern durch Unternehmen zurück und erwartet zudem kein Ende des Aufwärtstrends. Intel-Aktien stiegen um 1,7 Prozent und zogen Branchenwerte mit sich. Es gebe dank Intel nun viel mehr Vertrauen in die Erholung der Technologiebranche, sagte ein Analyst.
Die in New York gehandelten Aktien von BP gaben hingegen 1,9 Prozent nach. Der britische Ölkonzern hatte zuvor über Verzögerungen bei der geplanten Eindämmung des Lecks am Bohrloch im Golf von Mexiko berichtet. Abwärts ging es auch mit den Papieren von Yum Brands, die 1,2 Prozent verloren. Der Schnellrestaurant-Betreiber hatte einen Gesamtjahres-Gewinn vorhergesagt, der unter den Prognosen von Analysten lag.
Unter Druck gerieten auch Titel aus der Bankenbranche. In der Schweiz treffen sich am Mittwoch und Donnerstag Vertreter von Zentralbanken und Regulierungsbehörden, um die unter dem Schlagwort "Basel III" bekannten strengeren Auflagen für die Finanzbranche zu diskutieren.
Quelle: ntv.de, wne/rts