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BaFin schätzt Finanzkrise 600 Mrd. Dollar vernichtet

Die vom US-Immobilienmarkt ausgehende globale Finanzkrise zieht immer größere Kreise. Nach "Spiegel"- Informationen rechnet die deutsche Finanzaufsicht BaFin mit Verlusten in der Kreditwirtschaft von weltweit bis zu 600 Mrd. US-Dollar. Über die Finanzmarktturbulenzen wurde am Freitag und Samstag auch in dem von Industrieländern getragenen Forum für Finanzstabilität (FSF) gesprochen, wie die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) berichtete.

Schlussfolgerungen des FSF sollen den Finanzministern der sieben führenden Industriestaaten (G7) in der zweiten April-Woche am Rande der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington vorgetragen werden. Dabei gehe es um konkrete operative Vorschläge etwa zur Offenlegung und Bewertung von Geschäften, der Rolle von Ratings sowie der Reaktionsfähigkeit der Aufsichtsbehörden.

Auch der EU-Finanzministerrat (Ecofin) wird nächste Woche auf seinem informellen Treffen im slowenischen Brdo darüber reden. Angesichts der anhaltenden Bankenturbulenzen dringt die EU auf mehr Transparenz und eine bessere Aufsicht an den europäischen Finanzmärkten. Die EU-Finanzminister hatten Anfang März die Finanzbranche aufgefordert, rasch selbst entsprechende Eigeninitiativen zu ergreifen und alle Risiken in den Bankbilanzen offenzulegen. Eine gemeinsame europäische Finanzmarkt-Aufsicht zeichnet sich indes nicht ab. Diese stößt vor allem in kleineren EU- Staaten auf Vorbehalte. Auch aus Sicht Deutschlands kann eine europäische Aufsichtsbehörde allenfalls am Ende einer Entwicklung stehen.

Bofinger fordert Zusammenlegung von BaFin und Bundesbank

Für Deutschland verlangte der Wirtschaftsweise Peter Bofinger eine grundlegende Reform der Finanzaufsicht. Dabei solle BaFin in die Bundesbank integriert werden, weil das Nebeneinander zweier Regulierungsbehörden ineffizient sei, sagte Bofinger der "Wirtschaftswoche".

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat dem "Spiegel" zufolge in einem internen Papier das Ausfallrisiko beziffert, das Finanzinstitutionen weltweit durch fehlgeschlagene Spekulationen rund um minderwertige amerikanische Hypothekendarlehen im ungünstigsten Fall verkraften müssen. Nach Einschätzung der BaFin könne der Schaden geringer ausfallen als die maximal angenommenen 600 Mrd. US-Dollar: "Nach gegenwärtiger Marktlage und Kenntnis halten wir einen Betrag von 430 Mrd. US-US-Dollar für wahrscheinlicher", zitiert das Magazin die BaFin. Die bereits von den Kreditinstituten eingeräumten Verluste würden in deren Papier mit 295 Mrd. US-Dollar angegeben, wobei auf deutsche Banken davon rund zehn Prozent entfielen.

Quelle: ntv.de

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