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Deal mit Fortis perfekt ABN-Anteile an Deutsche Bank

Die Deutsche Bank übernimmt von der zur belgisch-niederländischen Finanzgruppe Fortis gehörenden Bank ABN Amro Teile des Firmenkundengeschäfts. Dafür muss das größte deutsche Geldinstitut 709 Mio. Euro auf den Tisch legen. Die Deutsche Bank steigt mit der Übernahme zur Nummer vier im niederländischen Firmenkundengeschäft auf. Das Institut setzte sich gegen die französische Konkurrentin BNP Paribas durch, die sich die Sparten Medienberichten zufolge ebenfalls angesehen hatte.

Die Transaktion umfasst zwei Unternehmensbereiche, die Dienstleistungen für große Firmenkunden anbieten, sowie 13 Filialen, in denen Mittelständler betreut werden. Zudem übernimmt die Deutsche Bank die ABN-Tochter Hollandsche Bank Unie und die Factoring-Sparte IFN Finance BV. Insgesamt geht es dabei um 35.000 Firmenkunden, 8000 Privatkunden sowie 1400 Mitarbeiter. 2007 wiesen die Geschäftsbereiche einen gesamten Vorsteuergewinn von rund 140 Millionen Euro aus.

Der Kaufpreis liege etwa 300 Mio. Euro unter dem Nettowert der Sparten, hieß es. Fortis werde zudem für die veräußerten Bereiche eine Risikoabsicherung etwa für mögliche Kreditausfälle von zehn Milliarden Euro übernehmen. Der Deal soll bis zum Beginn des vierten Quartals abgeschlossen werden und muss noch von den zuständigen Behörden genehmigt werden.

Übernahme mit Auflagen

Fortis hatte ABN Amro im vergangenen Jahr zusammen mit der britischen Royal Bank of Scotland und der spanischen Santander für rund 70 Mrd. Euro übernommen. Der Verkauf wurde von den Wettbewerbsbehörden nur unter der Auflage genehmigt, dass Fortis verschiedene Geschäftsbereiche verkauft. Der Konzern musste zur Finanzierung des Deals Milliardensummen bei den Aktionären einsammeln.

Die Strategie der Deutschen Bank zielt seit einiger Zeit auf ergänzende kleinere und mittelgroße Übernahmen ab, mit denen die im Vergleich zum Investmentbanking stabileren Geschäftsfelder etwa mit Privat- und Geschäftskunden gestärkt werden sollen. Als ein zentraler Wachstumsmotor gilt das Mittelstandsgeschäft. Das Institut gilt auch als ernster Interessent für die zum Verkauf stehende Deutschlandtochter der US-Bank Citigroup. Zudem interessiert sie sich für die Postbank und die Dresdner Bank.

Quelle: ntv.de

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