Börsengang ohne Zeitplan AIG schickt Töchter vor
25.06.2009, 14:33 UhrDer weitgehend verstaatlichte US-Versicherer American International Group (AIG) will einen Teil seiner Milliardenschulden über den Börsengang von Töchtern abbezahlen.
In einem ersten Schritt soll der Schuldenberg bei der US-Notenbank um 25 Mrd. Dollar sinken - in Euro sind das rund 18 Milliarden.
Zwei internationale AIG-Lebensversicherer würden dazu abgespalten und sollen später an die Börse gehen, teilte der einst weltgrößte Versicherer mit. Die regionale New Yorker Notenbank erhält Anteile in Form von Vorzugsaktien der beiden Gesellschaften im Gesamtwert von 25 Mrd. Dollar. Bei ihr steht AIG nach eigenen Angaben mit rund 40 Mrd. Dollar in der Kreide.
Die gesamten öffentlichen Finanzhilfen summieren sich bislang allerdings auf rund 180 Mrd. Dollar. Aus Angst vor einem Kollaps mit globalen Folgen hatte die Notenbank den taumelnden AIG-Konzern vergangenes Jahr stützen müssen. Im Gegenzug erhielt der Staat knapp 80 Prozent der Anteile.
Ein Gigant zerfällt
Der zur Sanierung geplante Ausverkauf der weiter verlustreichen AIG zieht sich viel länger hin als geplant. Einzelne Töchter wollen inzwischen den Namen der Mutter loswerden, um zumindest symbolisch unbelastet neu starten zu können.
Bisher übernahmen unter anderem der deutsche Branchenriese Münchener Rück und die Schweizer Zurich Financial Services (ZFS) Teile der AIG. Der im vergangenen Herbst zur Sanierung angetretene Konzernchef Edward Liddy kündigte vor einem Monat seinen Rücktritt an.
Einen Zeitplan für den Börsengang der zwei Töchter American International Assurance Co. und American Life Insurance Co. nannte AIG nicht. Der Schritt soll je nach Entwicklung Aktienmärkte erfolgen.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa