Saudi-Milliardär zahlt nicht AUA prüft Vertragsbruch
22.05.2008, 15:56 UhrDie von der österreichischen Fluggesellschaft "Austrian Airlines" (AUA) angestrebte Kooperation mit dem saudi-arabischen Milliardär Mohammed Bin Issa Al Jaber ist endgültig gescheitert. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, hat der Geschäftsmann eine geforderte Bankgarantie über 150 Mio. Euro bis zur verlängerten Frist am Mittwoch nicht übergeben.
Al Jaber hatte im April einen Vertrag mit der AUA unterzeichnet, der ihm im Gegenzug für diese Finanzspritze eine Beteiligung von 20 Prozent an der Fluggesellschaft sichern sollte. Al Jaber trat jedoch kurze Zeit später von dem Vertrag zurück, als bekannt wurde, dass die AUA im ersten Quartal 2008 ein Defizit von rund 60 Millionen Euro eingeflogen hatte. Die AUA betrachtet al Jabers Verhalten weiterhin als Vertragsbruch.
Suche nach "einvernehmlicher" Lösung
Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, werde die Führung jetzt "alle Maßnahmen setzen, um die Wahrung ihrer Interessen sicherzustellen, und sich weiter vertragskonform verhalten". Dabei werde der Vorstand "auch prüfen, ob eine interessenwahrende, einvernehmliche Auflösung der Verträge möglich ist". Al Jaber hat dem Vorstand sowie dem staatlichen Mehrheitsaktionär, der "Österreichischen Industrie-Holding" (ÖIAG) vorgeworfen, ihn gezielt über den schlechten Zustand des Unternehmens getäuscht zu haben.
Nachdem ein Einstieg eines Großinvestors bei der AUA gescheitert war, ist eine Diskussion um die Zukunft der Airline entbrannt. Knapp 43 Prozent der Anteile gehören dem österreichischen Staat. Inzwischen hat das Unternehmen auch den Verkauf an eine große internationale Airline nicht mehr ausgeschlossen. Zu den möglichen Kandidaten gehört auch die Deutsche Lufthansa. Die AUA ist schon jetzt Mitglied der von der LH geführten "Star Alliance.
Lufthansa bekundet Interesse
Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber hatte am Mittwoch im Rahmen einer Konferenz in London erklärt, dass man bereit wäre, sich die AUA näher anzuschauen. "Sie muss aber auf uns zukommen." Lufthansa habe bisher kein Gebot für die österreichische Fluggesellschaft abgegeben.
Quelle: ntv.de