Jetzt wird offiziell gesucht AUA sucht Airline-Partner
10.06.2008, 06:26 UhrDie österreichische Fluggesellschaft Austrian Airlines (AUA) steuert in diesem Jahr auf tiefrote Zahlen zu und muss angesichts hoher Kerosinkosten eine Gewinnwarnung ausgeben. Ein positives Ergebnis sei 2008 nicht mehr erreichbar, teilte die österreichische Fluggesellschaft am Montagabend in einer Pflichtveröffentlichung mit. Die Verluste für 2008 dürften zwischen 70 Mio. und 90 Mio. Euro liegen. Jetzt will die Fluggesellschaft nach einem strategischen Partner suchen. Bis Ende Juli sollten erste Ergebnisse darüber vorliegen.
Wie die auflagenstarke Wiener "Kronenzeitung" in ihrer Dienstagsausgabe berichtet, wird der Staat seinen Anteil an dem Unternehmen von bisher 42 Prozent auf 25 Prozent reduzieren. Nach erfolgreichen Verhandlungen mit einem Bündnispartner werde Wien dann "einen Privatisierungsauftrag beschließen".
Ein Scheich öffnet Türen
Als mögliche Partner wurden in Wien in den vergangenen Wochen die Deutsche Lufthansa, die Air France-KLM oder die russische Aeroflot genannt. Lufthansa und Aeroflot haben bereits Interesse an einer Übernahme geäußert, wollen jedoch "eingeladen" werden, bevor sie ein Angebot unterbreiten, hieß es.
Bisher hatten vor allem die österreichischen Sozialdemokraten eine Privatisierung abgelehnt. Dies aber änderte sich nach dem Scheitern eines Teilverkaufs an den saudi-arabischen Geschäftsmannes Mohammed al Jaber.
Alitalia weiter in der Luft
Air France-KLM hat den Hoffungen der italienischen Regierung auf neue Übernahmeverhandlungen mit der angeschlagenen Fluggesellschaft Alitalia einen Dämpfer verpasst. Die Akte Alitalia sei geschlossen, sagte Air France-KLM-Chef Jean-Cyril Spinetta.
Air France-KLM hatte ein Gebot für Alitalia Ende April zurückgezogen, nachdem die Gespräche mit den Gewerkschaften der Fluggesellschaft gescheitert waren. Vergangene Woche sprach sich Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi überraschend für eine Partnerschaft Alitalias mit Air France-KLM aus.
Europas größte Fluggesellschaft könnte eine gute Lösung sein, sagte Berlusconi nach einem Gespräch mit Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy. Berlusconi hatte die Air France-KLM-Offerte zuvor stets als inakzeptabel bezeichnet und eine "nationale Lösung" bevorzugt.
Im vergangenen Monat startete die neue konservative Regierung den dritten Versuch innerhalb von 18 Monaten, einen Käufer für Alitalia zu finden.
Quelle: ntv.de